Bewerbung 2025

Kulturhauptstadt: Präsentation mit Poetry Slam

Gruppenbild der PräsentatorInnen aller Städte 

Hannover traut sich was und schickt einen Poetry Slammer nach Berlin, der die Stadt bei der Auftaktveranstaltung "Kulturhauptstadt Europas 2025" beim Treffen der deutschen Kulturhauptstadtbewerber am 16. Oktober präsentiert.

Der Künstler Tobias Kunze präsentiert Hannover bei der Auftaktveranstaltung "Kulturhauptstadt Europas 2025" in Berlin.

  • "Ich soll hier was zu Hannover erzählen.
    Aber Hannover hat nichts.
    Nichts, was andere Städte nicht auch haben.
    Also dachte ich, ich mach mal meine Hausaufgaben
    und zähle auf, was andere so draufhaben“,

Bewerbung zur Kulturhauptstadt mit "Pecha Kucha" undPoetry-Slammer Tobias Kunze

führt der hannoversche Künstler Tobias Kunze in seine mit der Poetry Slammerin Ninia LaGrande erarbeitete künstlerisch-kulturelle Hannover-Vorstellung ein. Und die beginnt mit einer Postkarte des Künstlers Uwe Stelter, die das Neue Rathaus in Hannover abbildet und mit "Paris" betitelt ist. Dazu slammt Kunze:

  • "Ah, Paris. L’hotel du ville. Wo freier Bürgerwille quillt
    und kulminiert, wird Dialog digital wie analog
    vorangetrieben und großgeschrieben,
    damit Ideen nie den Fokus verlieren.
    So sind die hohen Türen schon immer offengeblieben!“

Aber das ist doch eine Beschreibung von... Hannover! Ein Fehler?

Keine Zeit zum Nachdenken, denn es kommt schon das zweite Bild. Es zeigt die Leibniz Universität Hannover und ist betitelt mit "London". Und der gesprochene Text? Beschreibt wieder Hannover:

  • "Wie wird die Stadt zum Schmelztiegel, in dem sich die Welt spiegelt?
    Wie lernt und lebt, studiert und trägt man Miteinander, Vielfalt der Nationen?
    180 Länder mit über 80 Sprachen – ein Ort für Philosophen!
    Humanisten, Künstler*innen, die hier eine Zukunft finden;
    40.000 Student*innen, die wissen, das mit allen Sinnen
    Streben auch meint: nur Vielfalt eint – und kann im Herzen gewinnen!"

Kulturhauptstadt 2025: Das Team Hannover am 16. Oktober in Berlin

Irritierende Vorstellung von Hannover? Ja, aber der Wahnsinn hat Methode. Es folgt eine Postkarte vom Alten Rathaus mit dem Titel "Copenhagen" und im Text geht es um – man kann es erraten – ein Radkonzept, das Hannovers Ansinnen beschreibt auf dem Weg hin zur "gefahrenlosen und modernen City … mit gesunder, CO²-neutraler Mobilität."

Und dann geht es Schlag auf Schlag: Tallinn, Monaco und Edinburgh steht auf den Postkarten, die hannoversche Gebäude zeigen und die vom Poetry-Slammer Kunze von Hannovers Herausforderungen in der Zukunft handeln. Erst zum Schluss löst der Poetry-Slammer die Widersprüche auf:

  • "Nun man fragt sich: wo bleibt denn da Hannover?
    Hannover spiegelt all das wider, mitten in Europa.
    Alles was ich sagte, spielt sich in Hannover ab,
    denn all diese Aspekte finden in Hannover ----- Stadt."

Der Poetry-Slam-Coup ist geglückt: Die Verwirrung zwischen Bild, Titel und Inhalt ist perfekt.

Und was bleibt von Hannovers Auftritt beim Treffen der so genannten "Candidate Cities" am 16. Oktober in Berlin? Hannover nennt die gesellschaftlichen Herausforderungen vor dem Hintergrund einer globalen, digitalen und mobilen Welt wie beispielsweise Zuwanderung, Armutsbekämpfung und Klimaschutz und lässt keinen Zweifel aufkommen: Hier in der niedersächsischen Landeshauptstadt, mitten in Europa, werden Lösungsansätze für das Miteinander im Kleinen und der europäischen Idee im Großen, für eine kulturelle Vielfalt in einer Stadt, die nachhaltig das gesellschaftliche Leben bereichert, für das Zusammenleben in Zukunft er- und vermittelt.

Auftakt der nationalen Bewerbungsphase zur "Kulturhauptstadt Europas 2025"

Zum Start des deutschen Wettbewerbsverfahrens für die "Kulturhauptstadt Europas 2025" hatte die Geschäftsstelle "Kulturhauptstadt Europas 2025" der Kulturstiftung der Länder für den 16. Oktober die deutschen Kulturhauptstadtbewerber ins Europäische Haus nach Berlin eingeladen.

Informationen zu den Kunstwerke-Postkarten von Uwe Stelter

Die Postkarten sind Kunstwerke des Künstlers Uwe Stelter, der seit 1996 unter dem Motto "Eine Stadt" hannoversche Gebäude abbildet, die ihn an andere Orte weltweit erinnern und sie nach ihnen benennt.