Die Stadt und ihre Stiftungen

Bernhard- und Anna-Caspar-Stiftung

Stiftungszweck ist die jährliche finanzielle Unterstützung gemeinnütziger oder wohltätiger Institutionen in der Stadt Hannover, die im Schenkungsvertrag vom 30. Juli 1918 namentlich genannt sind.

Bernhard Caspar wurde am 9. Dezember 1844 in Stavenhagen bei Schwerin geboren, er verstarb am 20. Mai 1918. Er war Bankier. Aus jüdischer Familie stammend, war er zunächst Prokurist der Provinzial-Disconto-Gesellschaft, 1874 gründete er eine eigene Bankfirma. Für die Besorgung von Bankgeschäften des Großherzogs von Mecklenburg-Strelitz wurde er als Kommerzienrat (1881) bzw. als Geheimer Kommerzienrat (1889) tituliert.

Er engagierte sich bei expandierenden Handels- und Industrieunternehmen, besonders in der Gummiindustrie und gelangte dadurch zu Einfluss und Wohlstand. Er wirkte mit bei der Gründung der Vereinigung der Banken und Bankiers sowie der kaufmännischen Vereinigung und förderte die Entstehung der Börse. Caspar war seit 1882 Mitglied des Aufsichtsrates der Continental AG (Vorsitz seit 1897), der Braunschweig-Hannoverschen Hypothekenbank seit 1890 (Vorsitz seit 1913), der Hannoverschen Bank, der Lindener Eisen- und Stahlwerke AG und weiterer Unternehmen. Seit 1883 war er Konsul, später Generalkonsul des Königreichs Schweden. Er war Mitarbeiter im Kolonial- und Flotten-Verein, im Provinzialverein des Roten Kreuz, der Nationalstiftung für die Hinterbliebenen der Kriegsgefallenen und anderer Vereine. 1919 wurde in Hannover-Linden eine Straße nach Bernhard Caspar benannt.