Die echte Grippe

Influenza

Influenza erkennen, behandeln, sich vor einer Influenza schützen. 

Was ist Influenza?

Die Influenza, auch echte Grippe genannt, ist eine ernste, mitunter lebensbedrohliche Erkrankung der Atemwege. Ausgelöst wird sie durch Viren. Jährlich kostet sie viele Menschenleben. Wortverwandte Erkrankungen wie grippaler Infekt und Magen-Darm-Grippe sind keine Influenza. Diese Erkrankungen werden durch andere Erreger ausgelöst.
Die kugelförmigen Viren verursachen in den jeweiligen Wintern der gemäßigten Klimazonen der nördlichen und südlichen Halbkugel beständig Grippewellen. In Deutschland beginnt die Grippesaison meist im Januar oder Februar und läuft etwa im April aus. Die Länge und die Stärke der Grippewellen schwanken von Jahr zu Jahr teilweise erheblich (RKI 2017).

Wie steckt man sich mit Influenzaviren an?

Influenzaviren gelangen über eine Tröpfchen- oder Kontaktinfektion in den Körper und siedeln sich auf den Schleimhäuten der Atemwege an. Der Zeitraum zwischen der Ansteckung mit Influenzaviren und dem ersten Auftreten der Symptome ist recht kurz und beträgt in der Regel nur ein bis vier Tage.

Wie äußert sich die Erkrankung?

Das markanteste Zeichen für eine Grippe mit deutlichen Symptomen ist der urplötzliche Krankheitsbeginn. So fühlen sich die Betroffenen zunächst noch gesund, entwickeln aber innerhalb von wenigen Stunden ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl mit hohem Fieber, meistens begleitet von einem trockenen Reizhusten. Neben einer ausgesprochenen Abgeschlagenheit können noch weitere mögliche Symptome auftreten, wie Schnupfen, Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Glieder- und Muskelschmerzen, Empfindlichkeit gegenüber Licht, Magen-Darm-Beschwerden und Bindehautentzündungen (WHO 2018 (a)). Die normale Krankheitsdauer liegt in der Regel bei etwa einer Woche, kann in Abhängigkeit von der individuellen Konstitution sowie von Komplikationen und Risikofaktoren jedoch auch deutlich länger sein (RKI 2018).

Wer ist besonders gefährdet?

Grundsätzlich kann sich jeder Mensch, unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft und sozialem Status, mit den Erregern anstecken. Besonders gefährdet für einen schweren Krankheitsverlauf sind Kinder unter vier Jahren, ältere Menschen über 60 Jahre und schwangere Frauen ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel. Darüber hinaus gehören auch Menschen, die schon ein Grundleiden aufweisen, zur Gruppe der gefährdeten Personen.

Wie wird Influenza festgestellt?

Bei einer Influenza gibt in der Regel das Beschwerdebild der Patientinnen und Patienten schon einen wichtigen Hinweis darauf, dass es sich eher um die echte Grippe als um einen grippalen Infekt handeln könnte, am deutlichsten erkennbar am abrupten Symptombeginn aus dem Wohlbefinden heraus (Wehr 1999). Durch eine Laboruntersuchung lässt sich die Influenza eindeutig nachweisen.

Wie wird Influenza behandelt?

Eine Influenza ohne Komplikationen ist eine virusbedingte Erkrankung, die in der Mehrzahl der Fälle von selbst ausheilt. Bei Personen, die nicht der Gruppe der für einen schweren Krankheitsverlauf besonders gefährdeten Menschen angehören, sollte sich die Behandlung einer Influenza ohne zusätzliche bakterielle Infektion daher auf die Linderung der Symptome beschränken (WHO 2018). Antibiotika wirken nicht gegen Viren, sondern ausschließlich gegen Bakterien. Im Falle einer Folgeinfektion durch Bakterien, wie beispielsweise einer bakteriellen Lungenentzündung oder Hirnhautentzündung können geeignete Antibiotika eingesetzt werden.

Wie kann ich mich vor Influenza schützen?

Der sicherste Schutz vor einer Influenza ist die jährliche Grippeschutzimpfung, die sowohl den Geimpften wie auch seine Mitmenschen schützt. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung für einen bestimmten Personenkreis. Impfungen gehören heute zu den wichtigsten und wirksamsten Schutzmaßnahmen, die zur Vermeidung von Infektionskrankheiten zur Verfügung stehen. Dabei gehört die Impfung gegen Influenza zu den bislang ausgefeiltesten Impfungen, die es überhaupt gibt. Ganz ausschließen lässt sich das Risiko, an einer Grippe zu erkranken, durch die Impfung allerdings nicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass im Falle einer Infektion die Erkrankung einen leichteren Verlauf nimmt, ist jedoch ausgesprochen hoch.
Unglücklicherweise ist man nach einer überstandenen Influenza nicht vor einer erneuten Erkrankung geschützt, denn das Grippevirus ist äußerst wandlungsfähig. Dadurch erkennt das menschliche Immunsystem die Erreger nicht, sodass man im Laufe des Lebens immer wieder an einer Influenza erkranken kann. Deshalb ist es wichtig, sich jedes Jahr impfen zu lassen.
Es gibt zusätzlich weitere Möglichkeiten, sich und andere zu schützen. Um das Risiko einer Ansteckung durch eine Kontaktinfektion zu reduzieren, hilft – wie auch bei vielen anderen Erregern – ein regelmäßiges Händewaschen mit Seife für jeweils etwa 30 Sekunden. Auf das Händeschütteln sollte man während der Grippe- und auch Erkältungssaison verzichten. Wenn Sie schon eine Grippe haben, können Sie ihrer Ausbreitung vorbeugen, indem Sie nicht in die Hände, sondern in die Ellenbeuge husten oder niesen. So gelangen die Erreger nicht auf die Hände und können über diesen Weg nicht mehr verteilt werden.

Ist Influenza meldepflichtig?

Wenn bei einer oder einem Erkrankten Grippeviren nachgewiesen werden, muss das Labor dies innerhalb von 24 Stunden nach der Kenntnis dem Gesundheitsamt melden. Das Influenzavirus gehört zur Gruppe der Krankheiten und Krankheitserreger, die nach § 7 Absatz 1 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) namentlich gemeldet werden müssen.

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