Knapp ein Drittel der Asylsuchenden, die aktuell nach Deutschland kommen, sind Frauen. Aber sind sie mit ihrer Ankunft in Deutschland auch in Sicherheit? „Patriarchale Rollenbilder, Unkenntnis des bei uns geltenden Rechts oder auch die räumlichen Gegebenheiten in den Unterkünften können für sie zur Ursache weiterer Gefährdung werden“, sagt Petra Mundt, Gleichstellungsbeauftragte der Region Hannover. Um Frauen zu schützen, haben sie und ihr Team jetzt Informationsmaterialien für haupt- und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, aber auch für die Betreiberinnen und Betreiber von Sammelunterkünften zusammengestellt.
Auf sechs Seiten wird dargestellt, was unter Gewalt gegen Frauen zu verstehen ist, wie die gesetzlichen Grundlagen aussehen und wie Frauen am besten geschützt werden können. Dazu gehören zum Beispiel Tipps zu den Räumlichkeiten: Strikte Trennung der WC- und Duschbereiche nach Geschlecht, ausreichende Beleuchtung von Wegflächen in der Nacht und eine separate Unterbringung von Familien, alleinstehenden Müttern mit Kindern und alleinstehenden Frauen sind nur einige Punkte. Auch für das Personal gibt es Hinweise. Zum Beispiel, dass immer eine weibliche Ansprechperson zur Verfügung stehen und auch der Wachdienst nicht allein aus Männern bestehen sollte.
Darüber hinaus hat das Team Gleichstellung der Region ein Plakat mit dem Aufruf „Keine Frau muss Gewalt akzeptieren!“ in sechs Sprachen samt Telefonnummer für den Notfall erstellen lassen, das in Unterkünften aber auch in öffentlichen Einrichtungen aufgehängt werden kann. „Wir hegen keinen Generalverdacht gegen geflüchtete Männer“, betont Mundt. „Wir wollen aber geflüchteten Frauen Mut machen und Helferinnen und Helfern eine Orientierungshilfe an die Hand geben, wie sie sich im Notfall verhalten können.“
Die Materialien können per E-Mail bei gleichstellung@region-hannover.de bestellt werden. Das Plakat ist in DIN A4 und DIN A3 erhältlich. Die sechsseitige Broschüre richtet sich in erster Linie an Helferinnen und Helfer.
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