Die Frauen schultern aktuell die Lasten in der Corona-Krise. Sie sorgen sich in den Pflegeberufen um Hilfsbedürftige, sie halten an den Kassen die Läden am Laufen, sie kümmern sich darum, dass die Kinder weiterhin betreut werden. Diese Situation zeigt allerdings auch, wo Frauen weiterhin benachteiligt sind. Deswegen schließt sich die Arbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten in der Region Hannover einem bundesweiten Aufruf an. 20 aktive Frauenverbände und Gewerkschaften aus ganz Deutschland wenden sich darin mit gleichstellungspolitischen Forderungen an die Bundesregierung und Arbeitgeber.
Sie fordern unter anderem, die Entlohnung des Pflege-, Erziehungs-, und Gesundheitswesens zu verbessern. Auch sei jetzt der Zeitpunkt, Frauen finanzielle Verbesserungen durch effizienter aufeinander abgestimmte Steuer,- Sozial- und Familienleistungen zu ermöglichen. Vor allem Alleinerziehende könnten hierdurch profitieren. Verbesserungen seien auch im Bereich im Bereich des Gewaltschutzes geflüchteter Männer und Frauen notwendig. Gerade für Frauen in Sammelunterkünften sei ein ausreichender Schutz für sexuellen Übergriffen und Ansteckungen oft nicht möglich.
Gleichstellungsbeauftragte der Region Hannover sagt dazu: „Die Pandemie vergrößert alle gleichstellungs- und frauenpolitischen Probleme und Schieflagen, auf die wir bereits seit Jahrzehnten hinweisen. Wann, wenn nicht jetzt werden unsere frauen- und gleichstellungspolitischen Forderungen anerkannt und umgesetzt. Wir erwarten von Politik, Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern sowie allen Verantwortungsträgerinnen Trägern ein ebenso mutiges, sachbezogenes und schnelles Handeln wie jetzt in der Zeit von Corona.“ Gleichzeitig betont Mundt, die aktuelle Krise auch als Chance zu sehen: „Es ist ein guter Zeitpunkt für die Politik, Rahmenbedingungen und Arbeitszeiten zu schaffen, die es Vätern und Müttern ermöglichen, sich Arbeits- und Erziehungsaufgaben gerecht aufzuteilen.“
Der komplette Aufruf ist unter www.frauenbeauftragte.org/Wann-wenn-nicht-jetzt abrufbar.