Hannovers besondere Jubiläen 2021

375 Jahre Schwarzer Bär

Schon 1646 soll es eine gleichnamige Gaststätte in Hannovers heutigem Stadtteil Linden gegeben haben – aber was hat der Bär mit zwei ausgebüxten Schweinen zu tun?

Postkarte

Bereits 1646 soll es die beiden Gaststätten Hengstmannscher Krug (Schwarzer Bär) und Falkonierhof, die wohl gegenüber der heutigen Benno-Ohnesorg-Brücke lagen, gegeben haben.

Der Bär und die Loge

Erstmals schriftlich erwähnt wurde der "Schwarze Bär" allerdings erst 1751. Der Wirt des gleichnamigen Wirtshauses schaltete damals eine Zeitungsanzeige, um den Besitzer zweier ausgebüxten Schweine zu finden. 1774 ist in der Gaststatte Hannovers Freimaurer-Loge "Zum Schwarzen Bären" dann gegründet worden, die es laut offizieller Logen-Webseite auch heute noch gibt. Das Logensiegel bildet denn auch einen Bären auf vier Füßen ab.

Echtfoto-Postkarte: Hannover-Linden, Schwarzer Bär

Während das Eingangstor nach Linden vom Volksmund schon seit zwei Jahrhunderten so betitelt worden ist, erhielt der Name "Schwarzer Bär" allerdings erst 1954 offiziellen Charakter. Zu diesem Zeitpunkt konnten die Lindner rund um den Platz, der schon im 17. Jahrhundert ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt war, bereits auf eine bewegte Geschichte zurückblicken.

Neues Wahrzeichen für die Lindner

1902 erhielten die Lindner mit dem im Jugendstil erbauten Gasthaus "Zum Schwarzen Bären" ein neues Wahrzeichen, das auch durch seine große Wetterfahne in Form eines schwarzen Bären auffiel. Das Hinterteil des Bären, so der Spott damals, zeige doch sehr oft in Richtung Hannover – und mache deutlich, was die Einwohner der Arbeiterstadt vom feinen Nachbarn hielten, schreibt auch der Autor Torsten Bachmann in seinem Buch "Linden – Streifzüge durch die Geschichte".

Heute steht am Schwarzen Bär diese Plastik, Namensgeber des Platzes war jedoch eine Gaststätte.

1930 wurde mit dem zehngeschossigen Capitolhaus das erste Hochhaus in Linden gebaut. Unter den Nationalsozialisten wurde der Schwarze Bär immer wieder Schauplatz heftiger politischer Proteste. Bei den Luftangriffen 1943 sind dann zahlreiche prachtvolle Gebäude zerstört worden – wiederaufgebaut wurde nach dem Krieg überwiegend im schlichten Stil der 1950er Jahre.

2005 wurde der Platz dann neugestaltet – und die allseits bekannte Schwarze-Bär-Skulptur aufgestellt.