Zoo Hannover

Au revoir! Tiger-Drillinge ziehen nach Südfrankreich

Man kann es schlechter treffen: Die im April im Erlebnis-Zoo geborenen Tiger Kyan, Jaro und Maxim sind von Hannover nach Salses-le-Château in Südfrankreich gezogen.

Maxim entdeckt das Abschiedsgeschenk.

Es hieß Abschied nehmen im Erlebnis-Zoo Hannover: Die am 12. April 2019 im Dschungelpalast geborenen Tiger-Drillinge Kyan, Jaro und Maxim sind in den Ecozonia Zoo in Salses-le-Château (Südfrankreich) gezogen. Mit ihren 1,5 Jahren haben sich die Jungtiger zu stattlichen Katern entwickelt, die etwa 160 Kilogramm auf die Waage bringen und schon fast die Größe von Tiger-Vater Aljoscha erreicht haben.

Maxim hat einen Ball erlegt.

Zeit auf eigenen Pfoten zu stehen

In Südfrankreich erwartet die Drillinge eine neu gebaute, weitläufige Außenanlage, die sie schon bald erkunden können. "Es ist ein Abschied mit einem lachenden und einem weinenden Auge", berichtet Tierpfleger Ronny Häusler, der die jungen Tiger von klein auf kennt und begleitet hat. "Wir freuen uns, dass die Jungs ein so schönes neues Zuhause bekommen. Aber wir werden die Rabauken auch vermissen."

Kyan erlegt den Ball im Wasser.

Die Drillinge reisten auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) nach Salses-le-Château. Zum Abschied stellten die Tierpfleger Kartons mit dem Schriftzug "Au Revoir" auf und garnierten sie mit einem Hauch strengen Parfüms, das die drei Tiger besonders gerne riechen.

Erster Nachwuchs von Alexa und Aljoscha

Drum herum verteilten sie Bälle (das Lieblingsspielzeug der jungen Raubkatzen) auf der Außenanlage im Dschungelpalast. Die Kartons hielten nicht lange und wurden in Windeseile umgestoßen. Die Bälle hingegen zeigten sich langlebiger: Jeder Kater versuchte sie auf ganz eigene Weise zu "erlegen": sie wurden beknabbert, zwischen den Pfoten herumgekugelt, ins Wasser geworfen und untergetaucht, ausdauernd beleckt und durch die Gegend getragen.  

Kyan, Jaro und Maxim waren der erste Nachwuchs bei den Sibirischen Tigern seit 2003 im Erlebnis-Zoo und der erste Nachwuchs für ihre Eltern, Alexa und Aljoscha. Die beiden kamen auf Empfehlung des EEP nach Hannover und sollten zum Erhalt ihrer bedrohten Art beitragen – taten sie. 

Kyan, Jaro und Maxim (v.l.) machen sich über die Bälle her.

Sibirische Tiger sind gefährdet 

Der Sibirische Tiger, auch Amur-Tiger genannt, ist auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN als "gefährdet" eingestuft. In Russland leben nur rund 550 Tiere in der Wildbahn. Die größte Bedrohung für den Sibirischen Tiger ist die Wilderei, der Verlust des Lebensraumes und der Mangel an Beutetieren – Schuld daran ist der Mensch. 

Steckbrief Sibirischer Tiger (Panthera tigris altaica) 

Herkunft: Asien
Nahrung:  Wildrinder, Wildschweine, Hirsche, kleine Säuger, Vögel
Größe: bis 280 cm lang, Schulterhöhe bis 110 cm
Gewicht: bis zu 280 kg
Tragzeit: 102 bis 112 Tage
Geburtsgewicht: ca. 1000-1500 g
Geburtsgröße: 30-45 cm
Erreichbares Alter: bis 20 Jahre in menschlicher Obhut
Bedrohungsstatus: Gefährdet (VU)