Spielpause auch im Februar

Schauspiel Hannover eröffnet digitale Spielstätte

Um weiterhin für das Publikum präsent zu sein, verstärkt das Schauspiel Hannover seine Online-Aktivitäten. Wie das Schauspiel am 12. Januar mitteilte, setzt es dabei auf Live-Streams, Talkrunden und Performances, die speziell für das Medium eingerichtet werden.

Die Cumberlandsche Bühne ist zu einem Studio geworden.

Studio Cumberland

Die Cumberlandsche Bühne wird zu einem Studio entwickelt, aus dem heraus Live-Veranstaltungen auf die Website gestreamt werden. Alle Formate entstehen in kleiner Besetzung, um Abstands- und Hygieneregelungen einzuhalten. Bereichert wird das Programm durch interaktive Formate, bei denen das Publikum beteiligt wird.

Geplante Formate 

Im Januar sind unter dem Thema Parlament und Demokratie eine Reihe von digitalen Veranstaltungen geplant; den Auftakt macht am 14.01. die Gesprächsreihe "ABC der Demokratie", welche live via Zoom verfolgt werden kann. Gerade in Krisenzeiten wird die Rolle des Parlaments wieder diskutiert. Wie viel Debatte und Dialog kann oder muss sich eine föderale Demokratie leisten, wenn sie gleichzeitig effizient und geschlossen agieren soll? Wie belastbar ist das parlamentarische System, wenn die Prinzipien von Konsens und Kompromiss den großen Herausforderungen wie dem Klimawandel oder der Corona-Pandemie nicht mehr gerecht werden?
 
Für Februar ist unter anderem die Produktion einer mehrteiligen Web-Serie in Vorbereitung. Im März wird das Schauspiel Hannover weitere Bühnenproduktionen als Live-Stream anbieten und dafür auch erstmals Tickets verkaufen.

Keine Notlösung, sondern echte Chance 

Schauspiel-Intendantin Sonja Anders: "Niemand kann im Augenblick sagen, ab wann wir wieder vor Publikum spielen dürfen. Trotzdem haben wir als Theater einen öffentlichen Auftrag, dem wir auch in Zeiten der Pandemie nachkommen möchten. Die digitalen Formate, die wir jetzt initiieren, werden das Programm sicher auch nach Corona bereichern. Das Digitale ist keine Notlösung, sondern eine echte Chance." 
Die Live-Premiere der Inszenierung Der Beginn einer neuen Welt am 05.12.2020 hatte über 4.000 Zuschauende erreicht, während in einer regulären Vorstellung im Ballhof Zwei gerade mal 100 Personen Platz gefunden hätten. 
"Solche Zahlen stimmen uns extrem positiv. Wir haben in den letzten Monaten wertvolle Erfahrungen mit dem Digitalen gemacht und entwickeln uns kontinuierlich weiter. Digitales Theater wird niemals das analoge Live-Erlebnis ersetzen können, aber es bereitet einen Weg für mehr Niederschwelligkeit und Barrierefreiheit in der Kultur", erklärt Sonja Anders.

Kein Spielbetrieb im Februar

Darüber hinaus informierte das Staatstheater am 12. Januar 2021 darüber, dass nach Rücksprache mit dem Aufsichtsrat der Niedersächsischen Staatstheater GmbH und den zuständigen Ministerien Staatsoper und Schauspiel alle Vorstellungen und Sonderprogramme an allen Spielstätten bis einschließlich 28. Februar absagt werden. Damit soll weiterhin ein Beitrag zur Eindämmung von Covid-19 geleistet werden. Der Vorverkaufsbeginn für die Vorstellungen im März wird später bekannt gegeben. Der Abo- und Kartenservice der Staatstheater ist weiterhin zu den regulären Zeiten telefonisch unter +49 511 9999 1111 und per E-Mail unter kartenservice@staatstheater-hannover.de erreichbar.

(Veröffentlicht am 12. Januar 2021)