Dem Museum Wilhelm Busch ist ein herausragender Erwerb gelungen: Der Ankauf des berühmten Selbstporträts von Wilhelm Busch aus dem Jahr 1894.
Im Herbst 2020 konnte auf einer Versteigerung des Dorotheums in Wien eine Federzeichnung von Wilhelm Busch aus dem Jahr 1894 für die Sammlung des Museums Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst ersteigert werden. Eine Zeichnung, deren Wert für das hannoversche Museum nicht hoch genug eingeschätzt werden kann: Es ist das vielleicht berühmteste, zumindest das am weitesten verbreitete Selbstporträt von Wilhelm Busch.
In der letzten Phase des bildkünstlerischen Schaffens von Wilhelm Busch entstanden, präsentiert sich das Porträt nicht als Selbstbefragung, sondern als eine bewusste Inszenierung, mit der Wilhelm Busch sein Selbstbild für die Öffentlichkeit manifestierte: Des eigenen Wertes gewahr, den Blick durchdringend auf den Betrachtenden gerichtet und zugleich erkennbar Distanz haltend.
Der große Dank gilt der Ernst von Siemens Kunststiftung, die bereits im Vorfeld der Auktion ihre Unterstützung signalisiert hatte und sich schließlich mit der Hälfte der Kaufsumme am Erwerb beteiligt hat. Ein ebenso großer Dank gilt den privaten Förderern, mit deren Unterstützung die zweite Hälfte finanziert werden konnte.
"Das Selbstbildnis von Wilhelm Busch befindet sich nach seiner erfolgreichen Ersteigerung nun an dem Ort, an dem es seine größte Strahlkraft entfalten kann und ergänzt die große Wilhelm-Busch-Sammlung des Hauses. Als Namensgeber des Museums schmückte eine Reproduktion der Zeichnung lange den Briefkopf des Hauses – während das Original des bekanntesten Selbstporträts bis heute verschollen war. Die eingehende wissenschaftliche Prüfung durch das Museumsteam und die Mittel von privaten Förderern und aus dem Vermächtnis des Mäzens und Unternehmers Ernst von Siemens erlaubten es, die Möglichkeit zum Ankauf in einer Auktion entschlossen und kurzfristig wahrzunehmen", freut sich Dr. Martin Hoernes, der Generalsekretär der Ernst von Siemens Kunststiftung.
"Wir sind stolz und sehr glücklich, dass dieses besondere Selbstbildnis unseres Namenspatrons jetzt unsere Sammlung ergänzt und weiter verstärkt – und das, nachdem es mehr als 70 Jahre für die Öffentlichkeit nicht sichtbar war", ergänzt Dr. Gisela Vetter-Liebenow, Direktorin des Museums Wilhelm Busch. Von den insgesamt bekannten 22 Selbstbildnissen des Künstlers besitzt das Museum Wilhelm Busch mit der neuerworbenen Zeichnung nunmehr 14.
Zur Wiedereröffnung nach dem pandemiebedingten Lockdown wird das erworbene Selbstporträt in den Sammlungsräumen des Museums präsentiert.