Am 16. Mai 1962 gründete James v. Berlepsch († 13. August 2008) zuerst das „Kleine Theater“ in der Mehlstraße, es war die Geburtsstunde des ab 1. Mai 1964 (nach dem Umzug in die Georgstraße) „Neues Theater Hannover“. Am 16. Mai 2022 kann das älteste Privattheater in Hannover nun ein geschichtsträchtiges 60jähriges Bühnenjubiläum feiern.
Seit 2008 wird das Theater in zweiter Generation von Christopher v. Berlepsch (Geschäftsführung), Mirja Schröder (Betriebsleitung seit 2014) und Florian Battermann (Künstlerische Leitung) geführt. Aktuell unterstützen sieben feste Mitarbeiter das Führungs-Trio.
Die Übernahme nach dem Tod des Gründers in 2008 begann mit einem dicken Minus in der Kasse, und eigentlich hätte man aus finanziellen Gründen das Haus schließen müssen: die Auslastung lag bei knapp 30 Prozent. Allerdings entschied sich der älteste Sohn, Christopher v. Berlepsch, dennoch die Geschäftsführung zu übernehmen. Florian Battermann, beruflicher Ziehsohn des Gründers James v. Berlepsch, begann bereits als Praktikant im NT und betreibt inzwischen bereits seit fast 20 Jahren erfolgreich ein eigenes Unterhaltungstheater in Braunschweig. Mirja Schröder begann in 2008 zunächst im Bereich Marketing und Veranstaltungsorganisation am NT – in 2014 hat sie dann zusätzlich die Betriebsleitung übernommen.
Erfolgreiche Strategie sicherte das Fortbestehen
Bereits nach vier Jahren konnte das Team durch neue Maßnahmen und Strategien die Auslastung auf 80% steigern und sicherte somit vorerst das Fortbestehen des Hauses. Auch wenn nicht jede Spielzeit in den letzten 14 Jahren so erfolgreich war wie die Rekordspielzeit 2014/2015, hat das Team mit der Auswahl der Stücke meist richtig gelegen und konnte so alleine in den letzten acht Jahren bis zur Corona-Pandemie rund 328.000 Zuschauer begeistern. Die erfolgreichsten Komödien bleiben vielen in Erinnerung: „Landeier – oder Bauern suchen Frauen“, „Der Mustergatte“, „Opa ist die beste Oma“, „Hotel Mama“ oder „Die toten Augen von London“, um nur die fünf erfolgreichsten Komödien der letzten Jahre zu nennen.
Zwangspause wegen Corona
Die Corona-Pandemie traf das Neue Theater während der 212. Produktion, die Komödie „Nackte Tatsachen“ hatte zu der Zeit bereits eine Auslastung von 85% erreicht und es sollte wieder eine Rekordspielzeit werden. Die Schließzeit wurde eine lange schmerzlich Zwangspause von 16 Monaten, eine gesamte Spielzeit war verloren, rund 500 ausgefallene Vorstellungen bedeuteten einen großen finanziellen Verlust. Erst im Juli 2021 konnte mit einem hohen Maß an Kraft und Aufwand sowie durch die finanziellen Hilfen des Bundes auf einer Ausweichspielstätte weitergespielt werden. Der Traditionsverein VfL Eintracht Hannover stellte dem NT eine Fläche auf dem Vereinsgelände zur Verfügung, somit konnten die Ersatzvorstellungen der Komödie „Nackte Tatsachen“ abgespielt werden. Im September hat im Anschluss die Komödie „Altwerden ist nichts für Feiglinge“ Uraufführung gefeiert. Diese Kooperation hat wesentlich zum Fortbestand des Neuen Theaters beigetragen. Eine Wiederholung des erfolgreichen Open-Air Theaters musste für diesen Sommer leider aus organisatorischen Gründen verworfen werden.
Optimistischer Blick in die Zukunft
Die Spielzeit 2021/2022 fand noch immer unter den Einschränkungen durch die diversen Corona-Maßnahmen statt, konnte jedoch weitestgehend störungsfrei abgespielt werden. Das Team blickt optimistisch in die Zukunft und eröffnet die Spielzeit 2022/2023 am 16. Juni 2022 mit der Wiederaufnahme des Erfolgsstückes „Landeier – oder Bauern suchen Frauen“ und präsentiert bis Mitte Juni 2023 einen abwechslungsreichen Spielplan.