Die Schriftstellerin Fatma Aydemir erhält den von der VGH Stiftung ausgelobten und mit 15.000 Euro dotierten Preis der LiteraTour Nord. Mit dieser Entscheidung würdigen Jury und Stifterin die Autorin für ihr bisheriges Werk, insbesondere für ihren zuletzt erschienenen Roman „Dschinns“ (Hanser Verlag, 2022). Die Saison LiteraTour Nord 2022/23 mit der Lesereise durch die norddeutschen Städte Oldenburg, Bremen, Lübeck, Rostock, Lüneburg, Hannover und Osnabrück endete im Februar mit der Lesung von Fatma Aydemir. Vor ihr lasen Helene Bukowski, Andreas Schäfer, Senthuran Varatharajah und Steffen Mensching aus ihren aktuellen Romanen.
In ihrer Begründung hebt die Jury Aydemirs „organische Erzählweise“ hervor. Diese gebe „nach und nach den Blick auf eine feine Komposition aus Vorausdeutungen, Parallelen und Motiven frei. Poetische Momente treffen uns im Fluss des Erzählens genauso unvermittelt wie die Abgründe, die sich in den Figuren auftun. Mit ihrem ungewöhnlich genauen Blick für Details hat Fatma Aydemir mit der Geschichte der Familie Yilmaz im Deutschland der 1990er Jahre einen noch lange gültigen wie zeitgenössischen Gesellschaftsroman geschaffen.“
Über die Autorin
Fatma Aydemir, geb. 1986 in Karlsruhe, lebt in Berlin, wo sie als Autorin und als Redakteurin bei der „taz“ arbeitet. Für ihren Debütroman „Ellbogen“ erhielt sie u. a. den Klaus-Michael-Kühne-Preis. 2019 war sie Mitherausgeberin der Anthologie „Eure Heimat ist unser Albtraum". „Dschinns“ ist ihr zweiter Roman und wurde bereits mit dem Robert-Gernhardt-Preis ausgezeichnet.
Die Preisverleihung findet am Donnerstag, 13. April 2023, in den Räumen der VGH Versicherungen, Warmbüchenkamp 8, statt. Beginn ist 19:30 Uhr. Für die Teilnahme an der Veranstaltung ist eine Reservierung erforderlich.