Nach Attacke

Staatsoper Hannover trennt sich von Ballettdirektor Goecke

Wie Intendantin Laura Berman am 16. Februar mitteilte, haben die Staatsoper Hannover und Ballettdirektor Marco Goecke im gegenseitigen Einverständnis beschlossen, seinen Vertrag als Ballettdirektor mit sofortiger Wirkung aufzulösen.

 

Auch nachts imponierend: die Staatsoper Hannover.

Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Marco Goecke in einer Führungsposition sei für die Staatsoper Hannover nach dem Übergriff auf die Journalistin Wiebke Hüster nicht vorstellbar. Marco Goeckes verantwortungsloses Handeln hat das Publikum zutiefst verunsichert, die Öffentlichkeit irritiert, gegen alle Grundsätze des Hauses verstoßen und dem Ruf der Staatsoper Hannover massiv geschadet. Das habe auch Marco Goecke gegenüber der Leitung des Niedersächsischen Staatstheaters eingestanden.

Stücke bleiben im Spielplan

Die Staatsoper Hannover unterscheidet zwischen dem angestellten Ballettdirektor und dem werkschaffenden Choreografen Marco Goecke, den sie nach wie vor künstlerisch schätzt und dessen Arbeit sie nicht vom Spielplan streichen wird. Seine Werke stehen in keinem Zusammenhang mit den Geschehnissen und bleiben im Repertoire des Staatsballetts. Das gilt nicht nur für die laufenden Stücke, sondern auch für die Stücke, die für die Compagnie des Hauses, die Marco Goecke geformt hat, entstanden sind. Für die nächste Spielzeit war und ist kein neues Ballett von Marco Goecke geplant, seine Werke werden aber als Wiederaufnahmen auf dem Spielplan stehen.

Bevor über eine längerfristige Nachfolgeregelung entschieden wird, übernimmt der Stellvertretende Ballettdirektor Christian Blossfeld die Leitung der Compagnie. Mit allen Tänzern und Tänzerinnen des Staatsballetts ist im Rahmen ihrer Verträge bis mindestens Sommer 2024 die weitere Zusammenarbeit verabredet. Sie sind bis dahin sicher an der Staatsoper Hannover angestellt.

(Veröffentlicht am 16. Februar 2023)