Der BUND appelliert an Spaziergänger und Wanderer, Wildkätzchen nicht anzufassen oder gar mitzunehmen, auch wenn sie scheinbar allein und mutterlos angetroffen werden.
In den kommenden Sommermonaten kommt es in Niedersachsens Wäldern vermehrt zur Sichtung junger Wildkatzen. In diesem Jahr sind die Wildkätzchen nach Einschätzung des BUND besonders gefährdet, da in Niedersachsen aufgrund einer befürchteten Ausbreitung des Borkenkäfers in vielen geschützten Wäldern – anders als sonst – auch zwischen März und September Bäume gefällt und entnommen werden dürfen.
Waldarbeiten gefährden junge Wildkatzen
"Die Waldarbeiten können dazu führen, dass die Mutterkatze für eine längere Zeit vertrieben wird oder Kätzchen in ihrem Versteck umkommen, wenn Holzstapel in der Aufzuchtzeit abgeräumt werden", gibt die BUND-Wildkatzenexpertin Andrea Krug zu bedenken.
Wildkätzchen nicht anfassen oder mitnehmen
Der BUND fordert Spaziergänger und Wanderer auf, Wildkätzchen nicht anzufassen oder gar mitzunehmen, auch wenn sie scheinbar allein und mutterlos angetroffen werden. Immer wieder nehmen besorgte Tierfreunde Jungtiere mit, bringen sie zu Tierärzten oder Schutzstationen oder behalten sie einfach zu Hause. "Davon raten wir dringend ab", sagt Krug. "Das Muttertier ist in der Regel nicht weit weg, gerade auf Mäusejagd oder versteckt sich in unmittelbarer Nähe." Die Jungtiere sollten nur aus größerer Entfernung beobachtet werden. "Wenn Spaziergänger Zweifel haben, ist es sinnvoll, den zuständigen Förster, Jäger oder den BUND zu kontaktieren, und die Stelle, an der die Kätzchen gesichtet wurden, mitzuteilen. Unsere Kollegen kümmern sich dann darum", so Krug.
Gesichtete Wildkatzenjunge melden
Wer Wildkatzenjunge gesehen hat, kann dies dem BUND Niedersachsen "Rettungsnetz Wildkatze" melden.