Notversorgung

Maker produzieren regional benötigte Schutzartikel

In Zahnarztpraxen dringend benötigte Gesichtsschilder, sogenannte "Faceshields" zum Schutz des medizinischen Personals und der Patienten sind derzeit kaum zu bekommen. Maker produzieren sie auf Anfrage aus Bauteilen aus dem Baumarkt.

Eine bundesweite Initiative setzt sich unter dem Slogan #MakerVsVirus für die regionale Fertigung von Schutzartikeln ein. Auch der Hafven Maker Space in Hannover beteiligt sich.

Krankenhäuser, Ärzte, Sanitäter und Pflegekräfte leiden in diesen Tagen unter den Lieferengpässen bei Schutzmaterialien wie Atemschutzmasken und Schutzbrillen. Auch Gesichtsschilde, sogenannte “Faceshields” sind kaum zu bekommen - werden aber in Praxen zum Schutz von Behandelnden und Patienten dringend benötigt. Zertifizierte Schutzmaterialien sind seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie Mangelware. Gegenwärtig sind Tätige im medizinischen Bereich schon dankbar, wenn ihnen überhaupt Schutzmaterialien zur Verfügung stehen, selbst, wenn es sich dabei um nicht zertifizierte Produkte handelt.

Unzertifizierte Gesichtsmasken lassen sich im Notfall auch aus Produkten aus dem Baumarkt herstellen.

Um dem Mangel an Schutzmaterialen in der medizinischen Versorgung und in der Pflege entgegenzuwirken, haben sich bundesweit Mitwirkende der Maker-Szene unter dem Slogan “MakerVsVirus” (“Macher” gegen das Virus) zusammengeschlossen. Ihr Mission: Die "Macher" wollen mit den ihnen zur Verfügung stehenden Produktionsmöglichkeiten die dringend benötigten Schutzmaterialien fertigen und dem medizinischen Personal zur Verfügung stellen.

Durch kreative Umrüstung von Produktionsanlagen in Betrieben, ebenso wie durch Nutzung handelsüblicher 3-D-Drucker in kleinen und mittelständischen Betrieben und in Coworking-Spaces wollen die überwiegend ehrenamtlich  am Projekt Mitwirkenden die Notversorgung unterstützen. Seit dem Start des Projekts am 24. März konnten die Maker schon in vielen Fällen helfen, indem sie mit Werkteilen aus dem Baumarkt und Anfertigung von benötigten Kleinteilen zum Beispiel aus dem 3-D-Drucker Schutzmaterialien zusammenbauen. Abnehmer sind vor allem Arztpraxen, die nicht über Beziehungen zu weltweiten Lieferanten verfügen und auf regionale Bezugsquellen angewiesen sind. Produziert wird, was möglich ist und was über den Handel zur Zeit nicht in ausreichender Stückzahl verfügbar ist.

Kreativität bei der Beschaffung von geeigneten Rohstoffen, Ideenaustausch bei der Fertigung der Schutzartikel und natürlich das Zusammenbringen von suchenden Ärzten, Krankenhäusern und Pflegestellen mit potenziellen Herstellern sind die Ziele des Projekts. Der bundesweite Zusammenschluss der Maker für Notmaterial im Medizin- und Pflegebereich organisiert sich dezentral über eine Internetplattform unter der Adresse www.makervsvirus.org. Die Plattform richtet sich an potenzielle Anbieter von Schutzmaterialien, an Suchende und nicht zuletzt an Sponsoren.

(Veröffentlicht: 9. April 2020)