Einsatz auf zwei Rädern

Fahrrad­staffel der Polizei­direktion Hannover kommt ins Rollen

Die neue Fahrradstaffel der Polizei Hannover hat im Zuge einer einjährigen Pilotphase die Arbeit aufgenommen.

V.l.n.r.: Koordinator der Fahrradstaffel, Andreas Diekmann, Leiter der Polizeiinspektion Besondere Dienste, Jens Künnmann, Innenminister Boris Pistorius sowie Polizeipräsident Volker Kluwe

Die Polizeidirektion Hannover hat am 1. März 2021 sechs "neue" Kolleginnen und Kollegen begrüßt. Die vier Männer und zwei Frauen sind Angehörige der neuen Fahrradstaffel der Polizei Hannover, die jetzt in einer einjährigen Pilotphase die Arbeit aufgenommen haben. Ziel ist es, präsenter und flexibler sowie noch ansprechbarer für Bürgerinnen und Bürger zu sein.

Das Fahrrad erfreut sich bundesweit einer immer größeren Beliebtheit als alternatives und umweltfreundliches Fortbewegungsmittel. Auch in der Stadt und Region Hannover nimmt der Anteil der mit dem Fahrrad zurückgelegten Wege zu, so hat alleine die Landeshauptstadt Hannover im Jahr 2019 mehr als zehn Millionen Bewegungen von Fahrrädern gezählt. Eine weitere Zunahme zeichnet sich ab.

Seit dem 1. März 2021 setzt nun auch die Polizeidirektion Hannover dank der neu gegründeten Fahrradstaffel noch stärker als bislang aufs Fahrrad. Die sechsköpfige Einheit soll 365 Tage im Jahr im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Hannover auf Streife gehen. Angedacht ist zunächst eine einjährige Pilotphase.

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius: "E-Bikes und Pedelecs haben die Möglichkeiten der Mobilität auch in urbanen Lebensräumen stark erweitert. In der Niedersächsischen Polizei setzen wir schon lange Fahrräder ein, aber diese Fahrradstaffel ist etwas wirklich Neues. Mit ihren Pedelecs sind die Beamtinnen und Beamten der Staffel flexibel und schnell auch bei starkem Verkehr unterwegs - gleichzeitig wird die Polizei in der Landeshauptstadt noch sichtbarer und ansprechbarer für die Menschen. Auch der klimafreundliche Effekt der E-Mobilität steht für den nachhaltigen Ansatz der Polizei in Niedersachsen."

Bürgermeisterin Regine Kramarek ergänzt: "Die Polizei Hannover geht hier mit gutem Beispiel voran und trägt zum Vorstoß der Stadt zur Stärkung des Radverkehrs und der Verkehrswende bei. Wir wünschen uns, dass aus diesem Pilotprojekt eine dauerhafte und wachsende Einrichtung wird!" 

Innenminister Boris Pistorius, Bürgermeisterin Regine Kramarek, Polizeipräsident Volker Kluwe und Jens Künnmann (Leiter der Polizeiinspektion Besondere Dienste) mit den Mitgliedern der Fahrradstaffel

Neben dem Ziel, noch präsenter und flexibler zu agieren, wünscht sich auch Volker Kluwe, Präsident der Polizeidirektion Hannover, mehr Bürgernähe durch die Etablierung der neuen Einheit: "Bei einem Streifenwagen stört allein schon das Blech den Kontakt zu den Einsatzkräften, was den direkten Austausch zwischen der Bevölkerung und Beamtinnen und Beamten erschwert", erklärt Volker Kluwe. "Das soll sich mithilfe der Fahrradstaffel verbessern."

Organisatorisch ist die Fahrradstaffel der Polizeiinspektion Besondere Dienste, genauer gesagt dem Zentralen Verkehrsdienst, angegliedert. In der Dienststelle am Welfenplatz in Hannover steht den Mitarbeitenden ein Büro zur Verfügung, zudem warten hier sechs moderne Pedelecs mit einer Leistung von 500 Wattstunden auf den täglichen Dienstbeginn. Die Akkus garantieren eine Reichweite von mindestens 60 Kilometern. Aufgrund einer auffälligen Folierung sind die Fahrräder als Einsatzmittel der Polizei bereits von weitem gut erkennbar. Analog zum Einsatz- und Streifendienst verfügen auch die Angehörigen der Fahrradstaffel über das nötige Equipment, um im Ernstfall angemessen agieren zu können. Über Funk sind die Einsatzkräfte nicht nur untereinander, sondern auch mit der Lage- und Führungszentrale beziehungsweise den einzelnen Dienststellen verbunden. Auch Ausrüstung wie Atemalkohol-Testgeräte oder Telecash-Geräte sind stets mit dabei.

"Das oberste Einsatzziel der Fahrradstaffel ist es natürlich, mehr Sicherheit für Verkehrsteilnehmende zu schaffen", sagt Jens Künnmann, Leiter der Polizeiinspektion Besondere Dienste. "Mehr Sicherheit sowohl für Fußgänger als auch Radfahrende, aber eben auch Kraftfahrer", betont er. Vor diesem Hintergrund nehmen die Angehörigen der Fahrradstaffel unter anderem Unfallschwerpunkte in den Blick. Die Ahndung von Verkehrsordnungswidrigkeiten erweitert das Arbeitsspektrum.

Mit der steigenden Zahl von Radbewegungen hat in den vergangenen Jahren aber auch jene der an einem Verkehrsunfall beteiligten Radfahrenden zugenommen. Zwischen 2010 und 2019 stieg deren Zahl im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Hannover um 28 Prozent. Bei etwa der Hälfte der erfassten Verkehrsunfälle wurde der Radfahrende als Verursachender erfasst. Zahlen zum vergangenen Jahr werden mit der Veröffentlichung der Verkehrsunfallstatistik im April dieses Jahres präsentiert.