Acht Busse zerstört

Nach Großbrand: Busse fahren wie gewohnt

Beim Großfeuer in der Bushalle auf dem Betriebshof Mittelfeld der Üstra sind am 5. Juni acht Busse vollständig zerstört worden. Wie das Unternehmen mitteilte, wird das fahrplanmäßige Verkehrsangebot in vollem Umfang aufrecht erhalten, obwohl die zehn noch existierenden Elektro-Busse vorsorglich zur Zeit nicht eingesetzt werden.

Üstra-Bus

Das Feuer hat fünf Elektrobusse, zwei Hybridbusse und ein Dieselbus sowie die Ladeinfrastruktur für die E-Busse in der Halle zerstört. Ein weiterer Reisebus wurde stark beschädigt. Die Untersuchungen der Brandursache durch die Ermittlungsbehörden dauern an.

Brandhergang

Um ca. 12:30 Uhr gab es einen Brandalarm in der Bushalle auf dem Betriebshof Mittelfeld. Der Alarm wurde sowohl durch einen Rauchmelder als auch zeitgleich durch einen Mitarbeiter ausgelöst, der Rauchentwicklung in der Bushalle beobachtet hatte. Es kam zu einem Großeinsatz der Feuerwehr. Neben dem Feuer, das durch das Dach der Bushalle schlug, kam es zu einer hohen Säule aus schwarzem Rauch, der infolge des zeitgleich einsetzenden schweren Gewitters mit enormen Regenfällen zu rußigen Niederschlägen in den angrenzenden Wohngebieten führte. Das Feuer konnte gegen 15:30 Uhr unter Kontrolle gebracht werden. Im Namen des Unternehmens dankte die Vorstandsvorsitzende Elke Maria van Zadel der hannoverschen Feuerwehr für ihren schweren und erfolgreichen Einsatz, mit dem größerer Schaden von der Üstra abgewendet werden konnte.

Brandschutzwand hat gehalten

Die Bushalle ist durch Brandschutzwände unterteilt und durch Brandschutztüren gesichert. Diese Brandschutzmaßnahmen haben nach Aussage der Feuerwehr funktioniert, sodass weitere 19 Busse unbeschadet aus der Halle evakuiert werden konnten. Sie wurden auf einem provisorischen Betriebshof auf einem Parkplatzgelände der Deutschen Messe AG stationiert, von wo aus der Betrieb bis auf weiteres organisiert wird. Die weiteren zehn noch existierenden E-Busse der Üstra wurden auf dem Betriebshof Vahrenwald vom Netz genommen und aus der Halle gefahren. Sie werden vorsorglich bis zur Klärung der Ursache des Brandes nicht eingesetzt.

Keine Einschränkungen im Busverkehr

Trotzdem kann das fahrplanmäßige Verkehrsangebot der Üstra in vollem Umfang aufrechterhalten werden, Ausfälle im Busverkehr sind nicht zu befürchten. Teilweise werden Ersatzfahrzeuge eingesetzt, die von der Regiobus oder Subunternehmern zur Verfügung gestellt wurden. "In dieser schweren Stunde haben wir durch andere Verkehrsunternehmen, durch die Deutsche Messe AG, durch die Stadtentwässerung und durch viele andere Institutionen großartige Hilfe und Solidarität erfahren, für die wir sehr dankbar sind", so die Vorstandsvorsitzende der Üstra Elke Maria van Zadel.     

Untersuchung von Rußablagerungen

Der Großbrand hatte eine starke Rußentwicklung zur Folge. Die Partikel breiteten sich vom Brandherd ausgehend in alle Himmelsrichtungen aus. Schwarze Rußniederschläge wurden in Hannover und in Laatzen insbesondere auf Pkw und Gartenmöbeln sichtbar. Die Feuerwehr Hannover nahm noch am Samstag, 05.06.2021, Wischproben vor, die von einem Fachlabor analysiert wurden.

Das Resultat: Alle in einem sternförmigen Raster untersuchten Proben weisen keine auffällige Schadstoffkonzentration auf. Untersucht wurden die Ablagerungen auf ihren Gehalt an Polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) wie sie für Brandrauch typisch sind.

Empfehlungen: Die Fachbereiche Umwelt und Gesundheit der Region Hannover, die Feuerwehr Hannover und die Stadtverwaltung Hannover empfehlen sichtbare Rußspuren auf allen Kontaktflächen sorgfältig zu entfernen. Obst und Gemüse mit sichtbaren Rußspuren sollte nicht verzehrt werden. Für die Reinigung von Liegen, Tischen oder Spielgeräten im Außenbereich reicht dabei die Anwendung von Haushaltsreinigern. Erkennbare Rußpartikelanhaftungen auf dem Autolack sollten in einer Waschstraße entfernt werden. Direkter Kontakt mit der Haut sollte vermieden werden.

Dank an Mitarbeiter

Besonders hervorzuheben sei auch der freiwillige Einsatz von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Üstra, die ihre Dienste am Samstag verlängert oder sich aus ihrer Freizeit heraus direkt auf dem Betriebshof gemeldet haben, um zu helfen und zu unterstützen, betonte Denise Hain, Vorständin für Betrieb und Personal: "Nur so war es möglich, die stark gefährdeten übrigen 19 Busse aus der Halle zu evakuieren und unbeschädigt zu retten. All diesen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gebührt der große Dank des Unternehmens", so Denise Hain. Auch der Aufbau eines provisorischen Betriebshofs auf einem Parkplatzgelände innerhalb eines Tages sei eine enorme Leistung, so Denise Hain: "Dieser Kraftakt war nur zu stemmen durch den allergrößten Einsatz und die kollegiale Zusammenarbeit der verschiedenen Bereiche. Allen Beteiligten zollen wir als Vorstand unsere Anerkennung und unseren Respekt", sagte die Vorständin.

Üstra hält an Elektro-Initiative fest

Über die Höhe des Schadens ließen sich derzeit noch keine gesicherten Aussagen machen, so Regina Oelfke, Vorständin für Finanzen und Recht der Üstra. Dies sei erst möglich, wenn die Untersuchungen über die Schäden insbesondere auch an der baulichen Struktur der Halle abgeschlossen seien. Eine Klärung der versicherungsrechtlichen und Haftungsfragen könne erfolgen, wenn die Ursache des Brandes ermittelt sei. "ir unterstützen die Ermittlungsbehörden bei ihrer Arbeit in jeder uns möglichen Weise, weil ihr Ergebnis für alle Beteiligten von höchstem Interesse ist", so Regina Oelfke.

Die Vorstandsvorsitzende der ÜSTRA Elke Maria van Zadel unterstrich, dass die ÜSTRA an ihrem Ziel festhält, innerhalb des hannoverschen Cityrings nur noch emissionsfreie E-Busse einzusetzen. "E-Mobilität ist ein unverzichtbarer Beitrag zum Klimaschutz", sagte die Vorstandsvorsitzende. Derzeit würden die Zeitpläne des E-Bus Projekts der ÜSTRA vor dem Hintergrund des Schadens durch das Großfeuer überprüft. 

(Veröffentlicht am 8. Juni 2021)