Demnach sind im gesamten Juni innerhalb der drei Pilotkommunen bereits rund 10.000 Fahrgäste mit dem On-Demand-System, das von der Firma Via betrieben wird, unterwegs gewesen. "Normalerweise lassen sich neue Nahverkehrs-Angebote erst nach einer rund zweijährigen Testphase realistisch bewerten", erklärt Ulf-Birger Franz, Verkehrsdezernent der Region und Geschäftsführer des Großraum-Verkehr Hannover (GVH). "Dennoch lässt sich nach den ersten Wochen sagen, dass sprinti von den Bürgerinnen und Bürgern bereits sehr gut gebucht wird und die Fahrgastzahlen stetig steigen. Offensichtlich treffen wir mit diesem flexiblen und bedarfsorientierten Mobilitätsangebot den Bedarf der Fahrgäste."
sprinti App mit zahlreichen Downloads
Nach der ersten Bewerbung und Ankündigung des neuen sprinti Ruf-Bus-Systems Ende Mai, erfolgten zahlreiche Downloads der sprinti App, die die digitale Basis zur Buchung individueller Fahrten bildet. Im Startmonat Juni legten sich daraufhin über 6.000 potentielle Fahrgäste ein Benutzerkonto auf ihrem Smartphone an oder wurden alternativ bei telefonischer Anmeldung über die Via Servicenummer 030 2202 70 78 registriert.
Angebot nimmt Fahrt auf
Mit einer Flotte von zunächst 14 Transportern des Typs "Mercedes-Benz Sprinter Mobility" nahm Via den Betrieb im Juni auf.
Pandemiebedingt wurden bei den bisherigen Fahrten nur vier statt der sechs möglichen Sitzplätze belegt bzw. zur Buchung freigegeben. Angeboten wurde außerdem ein Stellplatz für Personen mit Rollstuhl, Kinderwagen oder Rollatoren. Auch hier sind im Normalfall zwei Plätze für Personen mit Rollstühlen vorgesehen.
Die Fahrgastzahlen im Juni stiegen von zunächst 107 Fahrgästen am ersten Einsatztag auf einen zwischenzeitlichen Tageshöchstwert von 518. "Die Fahrgastzahlen zeigen, wie gut das Angebot bereits im ersten Monat angenommen wurde – und zwar von allen Nutzergruppen, darunter auch Schülerinnen und Schüler, Seniorinnen und Senioren oder Menschen mit Behinderung. sprinti kommt offensichtlich bei allen an. Wir freuen uns nun darauf, das Angebot gemeinsam mit der Region Hannover weiter zu verbessern und auszubauen.", so Valerie von der Tann, Geschäftsführerin von Via.
"Das neue sprinti Angebot bedeutet eine faktische Verdichtung des bestehenden ÖPNV-Netzes, gerade innerhalb der weitläufigen Ortsteile im ländlichen Raum. Der Ansatz, dass sprinti das bestehende Buslinienangebot ergänzt, erweist sich als richtig. Dass wir im ersten sprinti Betriebsmonat damit bislang durchschnittlich über 300 Fahrgäste pro Tag befördern konnten, stimmt uns mehr als optimistisch für die weitere dreieinhalbjährige Testphase", freut sich Elke van Zadel, Üstra-Vorständin und Regiobus-Geschäftsführerin.
Resonanz in den drei Kommunen
Vergleicht man die sprinti Fahrgastzahlen der drei teilnehmenden Kommunen, so kommen die meisten Buchungen mit ca. 46 % aus dem Springer Gebiet, gefolgt von sprinti Nutzenden in der Wedemark mit ca. 38 % und den Fahrgästen aus Sehnde mit ca. 16 % Buchungsanteil. "Sehnde ist die kleinste Pilotkommune, die bislang erwartet auch die geringste Fahrgastzahl bei sprinti aufweist. Hier existiert bereits mit der sprintH Linie 800 ein eng getaktetes ÖPNV-Angebot direkt bis nach Hannover. Gemeinsam mit allen Beteiligten arbeiten wir weiter daran, sprinti auch im Hinblick auf die im Bediengebiet enthaltenen Bahnhöfe in Ahlten und Anderten weiter öffentlichkeitswirksam zu bewerben und hier das Interesse zu steigern." sagt Üstra-Vorständin und Regiobus-Geschäftsführerin Denise Hain.
In Springe wurde Mitte Juni die Bedienzeit von sprinti von 6 Uhr auf 5:30 Uhr ausgeweitet. "Wir haben auf Anregungen aus der Bevölkerung reagiert und nachjustiert.", so Franz. "Das Pilotprojekt lebt von seinen Fahrgästen und soll auch für sie optimal gestaltet sein", fügt er hinzu. "Daher sind wir dankbar für alle Hinweise, die uns zu sprinti erreichen."
Weitere Fahrgaststeigerungen erwartet
Bis Mitte Juni konnten Fahrgäste pandemiebedingt sprinti lediglich bis 1 Uhr nachts nutzen. Mit der Wiederaufnahme des Nachtverkehrs im gesamten GVH ab 18. Juni stiegen auch bei sprinti die Fahrgastzahlen an den Wochenenden um mehr als 500 Fahrgäste wöchentlich. "Wir sehen hier einen stetigen Aufwärtstrend bei der Nutzung von sprinti" so van Zadel. "Die auffällig gebrandeten sprinti Fahrzeuge mit ihrem hohen Wiedererkennungswert und die flankierende Bewerbung tragen zum wachsenden Bekanntheitsgrad bei. Nutzerinnen und Nutzer sorgen zudem dafür, dass ihre Erfahrungen mit sprinti in die Öffentlichkeit gelangen und das Produkt bekannter wird", freut sich van Zadel. In der kälteren Jahreszeit ist wetterbedingt mit einem weiteren Fahrgastzuwachs zu rechnen.
Als klarer Vorteil und Mehrwert für Kundinnen und Kunden hat sich die geringe Wartezeit erwiesen. Bucht man einen sprinti, ist dieser nach durchschnittlich 15 bis 20 Minuten vor Ort. Die bisherigen Ruftaxi-Verkehre hatten einen Anmeldevorlauf von mindestens einer Stunde.
Ausblick
Perspektivisch sollen in Kürze sechs weitere Fahrzeuge die sprinti Flotte auf dann insgesamt 20 Kleinbusse ergänzen, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Zur weiteren Bewerbung von sprinti sind innerhalb der Pilotkommunen Promotionaktionen, so genannte Roadshows, z. B. auf Wochenmärkten, geplant. Zusätzlich werden virtuelle Infoveranstaltungen mit lokalen Multiplikatoren durchgeführt.
Informationen rund um sprinti gibt es auf der Website sprinti.gvh.de, die über die Nutzungsmodalitäten informiert und häufig gestellte Fragen beantwortet.
(Veröffentlicht am 16. Juli 2021)