Große Hitze

Bei Hitze heimischen Wild­tieren helfen

Es wird heiß in Deutschland und schnell sind viele Bäche, Pfützen und kleine Teiche ausgetrocknet – eine kritische Zeit für unsere heimischen Wildtiere: Insekten, Vögel und Kleinnager wie Mäuse oder Eichhörnchen haben bei langen Hitzeperioden zunehmend Probleme, Wasser zu finden. Hier kommen einige Tipps, wie Wildtierfreunde durstigen Tieren lebenswichtige Hilfe leisten können.

Nicht nur Eichhörnchen sind in der Eilenriede zu Hause. 

Sicheres Flachwasser

„Egal ob Hund oder Katze, Igel oder Biene – jedes Tier braucht täglich ausreichende Mengen an Wasser. Nicht nur um zu trinken, sondern auch um sich abzukühlen“, sagt Eva Lindenschmidt, Diplom-Biologin und Wildtierexpertin bei VIER PFOTEN. „Es ist daher eine große Hilfe für die Tiere, wenn man an verschiedenen Stellen im Garten, Park oder auf dem Balkon Wasserstellen schafft, wo die Tiere ungestört trinken können. Am besten sind große flache Schalen geeignet, denn Eimer oder hohe Gefäße können für Mäuse oder Igel unerreichbar sein oder im schlimmsten Fall zur Todesfalle werden, wenn die Tiere hineinfallen.“

Bastelidee für Kinder: Insektentränke

Große, flache Wasserschalen sind für kleinere Säugetiere und Vögel ideal, Insekten können allerdings selbst in flachem Wasser ertrinken. Sie brauchen daher kleine Rettungsinseln, von denen aus sie sicher an das kühle Nass gelangen können. „Man kann für Insekten extra Tränken anlegen. Das ist auch eine tolle Bastelidee für Kinder: In einem alten Untersetzer für Blumen oder einem tiefen Teller lassen sich schnell kleine Wasserlandschaften bauen, indem man Moos, Steine oder kleine Holzstückchen dekorativ platziert. Insekten können so leichter trinken. Sollten sie doch mal hineinfallen, können sie schnell ein sicheres Ufer finden“, rät Eva Lindenschmidt.

Richtiger Standort

Die Trinkgelegenheiten für die wilden Gäste sollten nicht wahllos platziert werden. „Man sollte darauf achten, die Wasserschale nicht unbedingt neben dem Kratzbaum der Katze oder dem Lieblingsliegeplatz des Hundes zu positionieren, das könnte durstige Wildtiere abschrecken“, warnt Eva Lindenschmidt. „Die Wasserschüssel sollte auch nicht mitten auf dem Gartentisch in der prallen Sonne stehen, sondern im Idealfall an einem schattigen Ort, wo sich das Wasser nicht so schnell aufheizt.“

Rettungsanker platzieren

Wer einen Pool, Gartenteich oder tiefen Zierbrunnen besitzt, sollte für natürliche Rettungshilfen sorgen, wenn das Gartengewässer unbeaufsichtigt ist. Nicht nur für Eichhörnchen oder durstige Mäuse kann so ein Pool lebensgefährlich werden. Auch Hunde oder Katzen können an einer glatten Pool-Wand kaum Halt finden und im schlimmsten Fall ertrinken. „Pools sollten wenn möglich nachts abgedeckt werden. Aber auch Gartenteiche sind häufig mit einer Plane ausgelegt, an denen Tiere leicht abrutschen können. Ein großer Ast oder ein Zweig können als natürliche Rettungsleiter fungieren. Kleinere Wildtiere können daran schnell wieder rausklettern, wenn sie einmal hineingefallen sind. Alternativ kann man auch aus größeren Steinen eine Art Rettungspfad legen. Steine, die leicht aus dem Wasser herausragen, sind auch für Insekten ideale Landezonen und gute Trinkplätze“, sagt Biologin Lindenschmidt.

Wasser wechseln

Man tut heimischen Wildtieren einen großen Gefallen, wenn man mehrere kleine Wasserquellen im Garten und auf dem Balkon verteilt. Jedoch sollte man gerade im Sommer das Wasser regelmäßig wechseln und die Schalen säubern. „Wenn das Wasser steht und sich aufheizt, besteht die Gefahr, dass sich Bakterien ansiedeln. Die gut gemeinte Trinkgelegenheit wird dann schnell zur gefährlichen Petrischale. Denn gerade Vögel nehmen im Sommer gerne ein kühlendes Bad. Man sollte das Wasser deshalb mindestens einmal am Tag austauschen“, so Eva Lindenschmidt.