Üstra setzt Zeichen
Umtriebe rechter Gruppierungen, eine wachsende Zahl antisemitischer Vorfälle, sich häufende Angriffe und Drohungen auf Volksvertreterinnen und -vertreter im Wahlkampf – es gibt aktuell ausreichend Gründe an die Werte unserer freiheitlichen, demokratischen Grundordnung zu erinnern. Regionspräsident Steffen Krach hat dies nachdrücklich in einem Schreiben an die Beteiligungsunternehmen der Region Hannover Anfang des Jahres getan. Parallel dazu gab es bereits bei der Üstra Überlegungen, auf bestimmte Jahrestage in diesem Kontext einzugehen. Hervorzuheben wäre dabei insbesondere der 75. Geburtstag des Inkrafttretens des Grundgesetztes am 23. Mai.
„Der Einsatz für unsere Demokratie und für Vielfalt darf sich nicht nur auf politische Akteure beschränken. Die Demokratie können wir nur gemeinsam schützen, leise Zustimmung reicht nicht mehr aus. Es ist deshalb ein richtig starkes Zeichen, dass die Üstra nun für alle Menschen unübersehbar zeigt, dass sie für Demokratie und Vielfalt einsteht. Ich hoffe sehr, dass sich weitere Unternehmen diesem Vorbild anschließen“, unterstreicht Regionspräsident Steffen Krach.
Die Üstra nutzt die starke Aufmerksamkeit ihrer Fahrzeuge im öffentlichen Straßenbild der Region Hannover. Eine Stadtbahn, ein Bus und eben ein Boot der Maschseeflotte werden in Regenbogenfarben foliert und mit eindeutigen Statements („Wir bringen Vielfalt auf die Straße bzw. auf die Schiene bzw. auf den See“) versehen.
„Die Busse und Bahnen der Üstra prägen das Straßenbild der Region Hannover seit Jahrzehnten – und jetzt mit noch mehr Farbe. Das ist eine großartige Initiative der Üstra, die Vielfalt lebt und sie für Zehntausende Fahrgäste pro Tag jetzt noch sichtbarer macht“, sagt Verkehrsdezernent Ulf-Birger Franz.
Bunt fährt besser
„Die Belegschaften unserer Unternehmen kommen aus vielen Ländern. Mitarbeitende aus mehr als 40 verschiedenen Nationen beziehungsweise Kulturen sind bei uns anzutreffen. Noch bunter ist die Zusammensetzung bei unseren Fahrgästen. Vielfalt, toleranter Umgang miteinander, Respekt für den jeweils anderen oder die andere – ohne all dies wäre unsere Arbeit nicht vorstellbar. Durch die Mobilität, die wir anbieten, bringen wir Menschen zusammen und nicht auseinander. Dem, der vorhat, dies in Frage zu stellen, müssen wir energisch und gemeinsam entgegentreten. Die Aktion „bunt fährt besser“ ist das richtige Signal zum richtigen Zeitpunkt“, erklärt Elke van Zadel, Vorstandsvorsitzende der Üstra.
Weitere Aktionen folgen
Nach der MS Deutschland wird ein entsprechend gestalteter Bus ab der Kalenderwoche 21 auf Linienfahrt gehen. Eine Stadtbahn wird wenige Wochen später auf Kurs sein.
Neben den Fahrzeugen, die sozusagen Botschafter der Aktion sind, soll das Maschseeboot darüber hinaus als Veranstaltungsfläche dienen. Kooperationen mit der städtischen Stelle für Demokratiestärkung und gegen Rechtsextremismus sind geplant, Diskussionsrundfahrten mit verschiedenen Themenkomplexen (Demokratie in Bewegung, Flucht und Migration, Demokratie vs. Diktatur) in Arbeit. Mit der HMTG (Hannover Marketing und Tourismus GmbH) wird aktuell über eine gemeinsame Aktion während des Maschseefestes zum „queer Wednesday“ gesprochen.
Zusätzlich zur „Außendarstellung“ wird auch in den Fahrzeugen der Üstra auf die Thematik hingewiesen, und zwar mit sogenannten Swing Cards, die an den Haltestangen zu sehen sein werden. Mit verschiedenen Botschaften („Kein Platz für Rassismus“, Kein Platz für Hass“ oder „Kein Platz für Spaltung“) ist das Anliegen auch für die Kundinnen und Kunden im Fahrzeugraum präsent. Auf der Rückseite der Karten wird folgende Botschaft zu lesen sein: Demokratie und Vielfalt sind von unschätzbarem Wert für unser gesellschaftliches Zusammenleben. Gleichzeitig sind es auch Werte, die nicht selbstverständlich sind – sie leben von unser aller Initiative. Deswegen wird die Üstra aktiv und bekennt Farbe.
(Veröffentlicht am 17. Mai 2024)