An dem vor einem Jahr am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover gegründeten Zentrum forschen Wissenschaftler an den gesundheitlichen Herausforderungen im Hinblick auf unterschiedliche Kommunikationsformen.
Wenn es um Fragen der Prävention und Gesundheitsversorgung geht, stehen Bürger, aber auch alle Gesundheitsexperten und gesundheitspolitischen Akteure vor kommunikativen Herausforderungen. Vor einem Jahr wurde am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung (IJK) der Hochschule für Musik, Theater und Medien (HMTMH) das Hanover Center for Health Communication unter der Leitung von Prof. Dr. Eva Baumann gegründet. Gemeinsam mit Studierenden und Kooperationspartnern aus Wissenschaft und Praxis forschen hier Wissenschaftler an einer Vielzahl konkreter gesundheitlicher Herausforderungen im Hinblick auf interpersonale, online-basierte und massenmediale Kommunikationsformen.
Berichterstattung von Medien über Gesundheitsrisiken, Krankheiten und Betroffene
Warum ist es von Bedeutung, wie Medien über Gesundheitsrisiken, Krankheiten und Betroffene berichten? Wie lässt sich durch Kommunikation ein Beitrag zu Prävention und Gesundheitsförderung, aber auch zur Krankheitsbewältigung leisten? Welche Informations- und Unterstützungsfunktionen kann und sollte mediale Information oder Kommunikation für Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige erfüllen? Welchen unerwünschten Effekten gilt es, möglichst effektiv entgegenzuwirken?
Rolle von Kommunikation für gesundheitsrelevante Vorstellungen, Einstellungen und Verhaltensweisen
Das Hanover Center for Health Communication hat sich zum Ziel gesetzt, wissenschaftlich fundierte Antworten auf diese und ähnliche gesellschaftlich relevante Fragen zur Rolle von Kommunikation für gesundheitsrelevante Vorstellungen, Einstellungen und Verhaltensweisen zu finden und die Bedeutung der sozialen Rahmenbedingungen auszuloten. Als Integrationsdisziplin mit hohem praktischem Anwendungsbezug ist die Kommunikationswissenschaft in besonderer Weise geeignet, kommunikative Barrieren zu identifizieren, in der Zusammenarbeit mit gesundheitswissenschaftlichen und medizinischen Fächern nach Lösungsansätzen zu suchen und diese systematisch zu evaluieren.
Erforschung gesundheitlicher Herausforderungen
Die Wissenschaftler des IJK forschen gemeinsam mit den Studierenden und Kooperationspartnern aus Wissenschaft und Praxis an einer Vielzahl konkreter gesundheitlicher Herausforderungen. Dazu gehören Präventionskampagnen und andere Maßnahmen der Information oder Aufklärung über Gesundheitsrisiken ebenso wie Unterstützungspotenziale, die Online-Communities für Patientinnen und Patienten bieten. Ein aktuelles Projekt im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen geht beispielsweise den Einflüssen sozialer Normen und der Peer-Kommunikation auf das Risikoverhalten junger Autofahrer im Straßenverkehr auf den Grund. Ein anderes Kooperationsprojektvorhaben zielt auf die Resilienz-Förderung im Kontext seelischer Gesundheit.
Institutionalisierung der wissenschaftlichen Gesundheitskommunikation
Neben den Forschungsinteressen verfolgt Hanover Center for Health Communication zugleich das Ziel, zur Institutionalisierung der wissenschaftlichen Gesundheitskommunikation in Hannover und Niedersachsen beizutragen. „Wir verstehen uns nicht nur als kommunikationswissenschaftliche Forschungsinitiative, sondern auch als Plattform für interdisziplinäre Vernetzung und Wissenstransfer“, betont Prof. Dr. Eva Baumann.
Forschungsergebnisse und Themenfelder
Die am Hanover Center for Health Communication im vergangenen Jahr generierten Forschungsergebnisse wurden auf zahlreichen nationalen und internationalen Tagungen präsentiert und veröffentlicht. Die Website www.hc-quadrat.de bietet einen Überblick der dort behandelten Themenfelder und stellt die aktuellen Projekte vor, an denen das Team arbeitet.