Der Arbeitsmarkt entwickelt sich weiterhin positiv – wie die Bundesagentur für Arbeit nun mitteilte, lag die Arbeitslosenquote in Hannover und der Region bei 6,7 Prozent. Im Juli 2017 lag sie noch bei 7,3 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat ist die Arbeitslosigkeit leicht gestiegen, und zwar um 1.419 Personen. Der Arbeitslosenbestand blieb mit 41.702 Personen deutlich unter dem Vorjahreswert -3.201 (-7,1%).
Die Arbeitslosenquote liegt über beide Rechtskreise bei 6,7% und damit 0,6% Punkte unter dem Vorjahr. Insgesamt hatten sich 9.878 Personen im Juli arbeitslos gemeldet, 270 Personen weniger als im Vorjahresmonat. Gleichzeitig gab es 8.513 Abgänge aus der Arbeitslosigkeit, 124 Personen weniger als im Vorjahresmonat. Davon konnten 4.654 Personen ihre Arbeitslosigkeit, durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit, einer Ausbildung und Eintritte in geförderte Maßnahmen beenden.
Auch die Langzeitarbeitslosen (länger als ein Jahr arbeitslos), können auch vom guten Arbeitsmarkt profitieren. Ihr Anteil an allen Arbeitlsosen betrug 39,9% (Vorjahr 40,5 %). In der Grundsicherung (SGB II) waren 15.699 Personen (- 1335) zum Vorjahresmonat) länger als ein Jahr arbeitslos. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) waren es 952 Personen (- 187 zum Vorjahresmonat).
Die Unterbeschäftigung erfasst zusätzlich zu den Arbeitslosen auch die Teilnehmer an Qualifizierungsmaßnahmen und länger erkrankte Personen. Auch die Unterbeschäftigungsquote ist zum Vorjahr gesunken und lag bei 9% (VJ 9,6%; 2,1% im Rechtskreis SGB III und 6,9 % im Rechtskreis SGB II).
In der beitragsfinanzierten Arbeitslosenversicherung (SGB III) gab es am Monatsende 10.868 Arbeitslose, das waren 999 mehr als vor einem Monat und -1.615 weniger als vor einem Jahr (- 12,9%). Die anteilige SGB III - Arbeitslosenquote lag bei 1,7%.
In der steuerfinanzierten Grundsicherung (SGB II) sank der Arbeitslosenbestand auf 30.834, das waren 420 Personen mehr als vor einem Monat. Zum Vorjahr sank die Zahl um 1.586 Personen oder -4,9%. Die anteilige SGB II - Arbeitslosenquote betrug 4,9%.
Die Zahl der Schwerbehinderten stieg zum Vormonat um 5 Personen auf 2.062 Personen. Zum Vorjahresmonat das eine Veränderung um eine Person weniger. Der Anteil der Schwerbehinderten an allen Arbeitslosen betrug 4,9%, im Vorjahr lag er bei 4,6%.
Die Zahl der arbeitslosen Ausländer stieg auf 14.397 Personen. Das waren 554 oder 4,0 % mehr als im Vormonat, und 136 Männer und Frauen oder 0,9% weniger als im Vorjahresmonat. Zu der Gruppe der Ausländer gehören sowohl Menschen, die schon länger in Niedersachsen leben, als auch neu hinzugekommene Flüchtlinge.
Für den Juli kann die Zahl der Flüchtlinge konkretisiert werden, die als Asylbewerber nach Deutschland gekommen sind und sich in der Region Hannover um Arbeit oder Ausbildung bemühen.1 Im Juli 2018 waren 4.153 Geflüchtete in der Agentur für Arbeit Hannover und dem Jobcenter Region Hannover arbeitslos gemeldet. Das waren 322 mehr als im Juni 2018 und 760 mehr als im Vorjahresmonat.
Die Zugänge von Stellenangeboten entwickelten sich positiv. Im Juli wurden 2.991 Stellen von den Arbeitgebern gemeldet. Das waren 243 Stellen mehr als im Vormonat. Seit Jahresbeginn wurden uns 20.142 Stellen gemeldet, 771 mehr als im Vorjahr. Im Juli waren insgesamt 10.861 Stellen zu besetzen, das waren 1.553 (+16,7%) mehr als im Vorjahr.
Die größten Anteile der gemeldeten Stellen verteilen sich auf folgende Bereiche: Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung (21,9%), Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit (20%), Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung (20%) sowie kaufm. Dienstleistung, Handel, Vertrieb, Tourismus (11,9%) meldeten den größten Anteil der zu besetzenden Stellen.
Der gemeinsame Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Hannover und des Jobcenter Region Hannover gibt folgende Lageeinschätzung:
- Im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung werden derzeit verstärkt Mitarbeiter mit Personenbeförderungsschein gesucht.
- In der Gastronomie unvermindert hohe Nachfrage in den Bereichen Service und Küche.
- Im Bereich Lager/Logistik/Transport besteht eine unvermindert hohe Nachfrage nach Berufskraftfahrern (BKF) – auch im Nahverkehr, Busfahrern und Fachkräften für Lager und Logistik. Bei den Berufskraftfahrern lässt sich der Bedarf nicht decken - weder durch ausgebildete Fahrer noch durch Auszubildende, denn auch die offenen Ausbildungsstellen in dieser Sparte sind kaum zu besetzen.
- Arbeitgeber nutzen verschiedene Wege zur Rekrutierung von Auszubildenden und Arbeitnehmern; dazu gehören insbesondere Schulbesuche, Messen, Speedatings, Inhouse-Veranstaltungen
(Veröffentlicht: 31. Juli 2018)