Energetisches Vorzeigeprojekt

Richtfest der neuen Betriebsstätte der aha-Stadtreinigung

Die neuen Büro- und Sozialgebäude im Passivhausstandard erzeugen ihre eigene Energie und dienen zukünftig den 150 Mitarbeitern der Straßenreinigung als attraktiver und innenstadtnaher Arbeitsplatz

Mathias Quast, Leiter der aha-Stadtreinigung, aha-Geschäftsführer Thomas Schwarz undFinanz- und Ordnungsdezernent Dr. Axel von der Ohe beim Richtfest der neue aha-Betriebsstaätte

Die hannoversche Nordstadt bekommt ein energetisches Vorzeigeprojekt, in der Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz Hand in Hand gehen. In der Gertrud-Knebusch-Straße auf dem Gelände des ehemaligen Hauptgüterbahnhofs fusionieren zwei Betriebsstätten der Straßenreinigung der Abfallwirtschaft Region Hannover (aha), 150 Kollegen bekommen auf 13.525 Quadratmetern einen attraktiven und innenstadtnahen Arbeitsplatz. Eine zusätzliche Schüttguthalle für Salz und Splitt sorgt für kurze Wege beim Winterdienst. Heute konnte das Richtfest für das Leuchtturmprojekt gefeiert werden.

Leuchtturmprojekt für den Klimaschutz in der Stadt Hannover

"Der Neubau der klimaeffizienten Betriebsstätte im Passivhausstandard ist ein Leuchtturmprojekt für den Klimaschutz in der Stadt Hannover", so Finanz- und Ordnungsdezernent Dr. Axel von der Ohe. "Effizienz, Eigenversorgung und Elektromobilität tragen erheblich zum Klimaschutzprogramm Hannovers bei." aha wird über 20 Millionen Euro in das energetische Vorzeigeprojekt investieren. Allein das Betriebsgebäude hat eine Fläche von 1.494 Quadratmetern. Im Vergleich zu Standardbürogebäuden benötigt das zweigeschossige Passivhaus bis zu 70 Prozent weniger Energie. Möglich wird das durch eine thermisch stark gedämmte Gebäudehülle, dreifach verglaste Fenster, eine wärmebrückenarme Konstruktion und die hohe Luftdichtheit des Gebäudes. Sogar das Duschwasser wird zur Wärmerückgewinnung genutzt. Davon profitiert das Klima: Erhebliche Mengen des klimaschädlichen CO2 bleiben der Umwelt erspart. "Als kommunales Unternehmen ist sich aha seiner besonderen Verantwortung bewusst und achtet auf höchstmöglichen Umweltschutz", sagt aha-Geschäftsführer Thomas Schwarz. Und weiter: "Damit leistet aha einen zusätzlichen und nachhaltigen Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität in der Region Hannover."

Nutzung von Geothermie

Die Nutzung von Geothermie, also 20 Erdwärmesonden, die 100 Meter in die Tiefe reichen, trägt zur Energieautonomie der Betriebsstätte bei. Sie deckt 100 Prozent des Kälte- und 70 Prozent des Wärmebedarfs der Gebäude ab. „Der Neubau der innenstadtnahen Betriebsstätte wird zu einer noch effektiveren Reinigung der City und der angrenzenden Stadtteile führen, freut sich Mathias Quast, Leiter der aha-Stadtreinigung. Und weiter: "Gemeinsam mit der Kampagne "Hannover sauber!" ist der Neubau ein weiteres Beispiel für die Verantwortung, die aha als moderner, kommunaler Dienstleister übernimmt."

Photovoltaik-Anlage und Regenwassernutzung

Auf den Dächern des Sozialgebäudes und der Abstellhalle wird eine Photovoltaik-Anlage mit 170 KW peak installiert. Damit sollen etwa 125 MWh/a Strom erzeugt werden. Mit dem selbst erzeugten Strom werden an elf Ladesäulen Elektrokehrmaschinen und E-Autos geladen, auch die akkubetriebenen Laubpuster werden so versorgt. Überflüssiger Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist. Sogar an die umweltfreundliche Reinigung der Fahrzeugflotte hat aha gedacht: 3.000 Kubikmeter Regenwasser werden von den Dachflächen aufgefangen und stehen den zehn Hochdruckreinigern zur Fahrzeugreinigung zur Verfügung.

Büro- und Sozialgebäude im Passivhausstil

Die Entscheidung für den Neubau auf dem Gelände des Hauptgüterbahnhofs fiel 2013. Die Grundsteinlegung folgte im April 2018 nach einem Architektenwettbewerb. Nach etwa zwei Jahren Bauzeit werden die neuen Räume bezogen werden können. Das Büro- und Sozialgebäude im Passivhausstil der Betriebsstätte in der Gertrud-Knebusch-Straße wird vom Enercity-Fonds proKlima gefördert. Die Klimaschutzleitstelle der Region Hannover hat die Förderung des Projektes für die besondere Umsetzung von energetisch vorbildlichen Maßnahmen, etwa durch Geothermie, über die Leuchtturmrichtlinie zur Förderung regional bedeutsamer Klimaschutzvorhaben bewilligt.

(Veröffentlicht: 16. November 2018)