In der durch die COVID-19-Krise erzwungenen Zeit der Schließung konnte das digitale Angebot der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek (GWLB) stark erweitert werden. "Wir haben die Schließzeit für einen Riesen-Digitalisierungsschub genutzt, mit dem auf unser Literatur- und Informationsangebot zunehmend online und von zu Hause aus zugegriffen werden kann", sagt Anne May, Direktorin der GWLB.
In den vergangenen Wochen ist das online verfügbare Angebot wissenschaftlicher Literatur und Informationen in den geistes- und sozialwissenschaftlichen Kernfächern laut GWLB stark vergrößert worden. Neben etwa 40 neuen Datenbanken und 500 neuen Zeitschriftentiteln stehen jetzt insgesamt auch rund 560.000 E-Books zur Verfügung. Das sei gegenüber dem März eine Steigerung um 38 Prozent. Zu den neuen Angeboten gehört auch der Fernzugriff auf die New York Times inklusive Archiv aller seit 1851 erschienenen Artikel.
Auch die Digitalen Sammlungen seien um wesentliche Bestände erweitert worden und umfassten jetzt 14.525 Objekte. Darunter befindet sich die umfangreiche Kartensammlung sowie der von Eduard Bodemann begründete Katalog der Handschriften der Ehemaligen Königlichen Bibliothek aus dem Jahr 1867.
Gleichwohl freue sich das Team der GWLB, dass auch die Vor-Ort-Nutzung Schritt für Schritt wieder beginnt, denn "der direkte Austausch hat uns schon sehr gefehlt", sagt May. Nachdem der Ausleihbetrieb bereits Ende April wieder angelaufen ist, kann ab dem 25. Mai auch in der Bibliothek mit nicht ausleihbaren Medien und historischen Beständen im Kontext von Forschung und wissenschaftlichen Vorhaben gearbeitet werden – nach Anmeldung und unter strengen Hygieneauflagen. Nährere Informationen hierzu gibt es auf der Homepage der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek.
Das Kulturprogramm der Bibliothek müsse weiterhin pausieren, hier würden derzeit neue Formate entwickelt. Eine virtuelle Ausstellung ist bereits online: "Connecting Estonia and Lower Saxony" – eine virtuelle Reise, die auf historischen Karten und Ansichten des 16. bis 19. Jahrhunderts von Estland in den niedersächsischen Raum führt.
(Veröffentlicht: 22. Mai 2020)