Gründerinnen­tage: Die Welt unter­nehmerisch nach­haltiger machen

Bereits 2015 haben die Vereinten Nationen ein umfassendes Rahmenwerk mit 17 globalen Zielen verabschiedet, die sicherstellen sollen, dass wirtschaftliches Wachstum, soziale Inklusion und Umweltschutz Hand in Hand gehen. Bis 2030 sollen diese „Sustainable Development Goals“ (SDGs) erreicht werden. Die Palette der Themen reicht dabei von Armut und Gesundheit über Bildung bis hin zu Biodiversität, den Schutz der Ozeane, Frieden und Gerechtigkeit.

Gründerinnentage 2023

Drängende gesellschaftliche Herausforderungen zu lösen, das ist auch der wichtigste Treiber von Social Entrepreneurinnen – dem Fokusthema der Gründerinnentage am 8. und 9. Juni 2023. Auf Initiative von Gründerinnen-Consult findet diese Kooperation mit dem Social Innovation Center der Region Hannover erstmals mit dem Fokus auf Innovation und soziales Unternehmerinnentum von Gründerinnen statt: „Das Faszinierende an Sozialunternehmen ist, dass sie soziale und wirtschaftliche Aspekte auf innovative Weise vereinen. Diese Unternehmen schaffen einen sozialen Mehrwert, indem sie zum Beispiel benachteiligte Menschen beschäftigen oder Produkte und Dienstleistungen für benachteiligte Personengruppen entwickeln. Was sie besonders macht, ist ihre finanzielle Unabhängigkeit, da sie sich größtenteils über den Markt finanzieren und nicht nur auf Spenden oder staatliche Subventionen angewiesen sind. Social Entrepreneurship beweist, dass gesellschaftliches Engagement und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen können“, beschreibt Raphael von Galen, Projektleiter des Social Innovation Centers.

Social Impact

Im Mittelpunkt des Wirtschaftens steht bei Social Entrepreneurinnen nicht der Profit um jeden Preis, sondern die Wirkung, die ein Unternehmen mit seinen Produkten oder Dienstleistungen erzielt – der „Social Impact“: „Nachhaltigkeitsaspekte werden immer wichtiger für unternehmerische Entscheidungsprozesse – sei es bei der Kreditvergabe, bei Themen der Vereinbarkeit oder bei scheinbaren Selbstverständlichkeiten wie der Wahl recyclebarer Büromaterialien. Gründungsinteressierte können nur davon profitieren, sich frühzeitig mit „Sustainable Development Goals“ (SDGs) zu beschäftigen und zukunftssichere Unternehmen zu gestalten“, bringt Dr. Isabel Schwinge, Leiterin des Projekts Gründerinnen-Consult bei hannoverimpuls, die Idee der zwei Gründerinnentage auf den Punkt.

Hannoversche Best-Practice-Beispiele

Hannoversche Best-Practice-Beispiele wie die Präsentation des phaeosynt-Teams durch Stephanie Pfeil-Coenen, das als erstes Unternehmen weltweit Antikörper in Kieselalgen produziert und somit eine pflanzliche Alternative zu herkömmlichen Antikörpern aus Tieren oder tierischen Zellkulturen ermöglicht und mit seinem ersten veganen (tierfreien) Schwangerschaftstest in diesem Jahr zu den Startup-Impuls-Gewinnerinnen von hannoverimpuls und der Sparkasse Hannover gehörte. Sowie die Teilnehmerinnen des Entrepreneurship-Programms des Social Innovation Centers, Anna Chevalier von Includein.Design, die Nähkurse und Schnittmuster für Menschen mit und ohne Behinderung anbietet, und das Team von resonanzraum, die durch Ann-Sophie Küchler und Sanna Lappe ihr Konzept der Gesundheitsförderung mit Healing Art vorstellten.

Die Präsentationen sollten den Teilnehmerinnen Inspiration und Ansporn zugleich sein, um am nächsten Tag mit professioneller Begleitung an ihren eigenen Geschäftskonzepten zu arbeiten.

Sozialunternehmen mit zunehmend wichtigerer Rolle

Sozialunternehmen spielen eine zunehmend wichtigere Rolle in Deutschland, auch weil immer mehr Menschen sinnerfüllt arbeiten wollen und es Aufgaben gibt, die Sozialunternehmerinnen innovativer lösen können als der Staat. Einfach, weil sie flexibler sind, weil sie schneller sind, weil sie gute Ideen haben. Die Umsetzung der SDGs erfordert eine enge Zusammenarbeit und Partnerschaft zwischen Regierungen, Unternehmen, Zivilgesellschaft und anderen Interessengruppen auf lokaler, nationaler und globaler Ebene. Die Gründerinnentage stehen auch als ein Beleg für eine neue Ära von Unternehmerinnen, die jetzt gerade dabei sind, das Narrativ der Wirtschaft von und für morgen neu zu schreiben.

Social Innovation Center

Das Social Innovation Center ist ein Projekt der Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung der Region Hannover, das sich zum Ziel ge-setzt hat, soziale Innovationen und soziales Unternehmertum zu stärken, unternehmerische Konzepte zu entwickeln, um gesellschaftliche Probleme zu lösen und geeignete Geschäftsmodelle und Gründungsteams zu finden und zu begleiten.

Gründerinnen-Consult

Gründerinnen-Consult ist ein Projekt der Wirtschaftsförderungsgesellschaft hannoverimpuls und unterstützt Frauen dabei, ihre unternehmerischen Ideen zu verwirklichen, indem sie ihnen maßgeschneiderte Beratung, Schulungen, Netzwerkmöglichkeiten und Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten bietet. Es wird mit Mitteln des Europäischen Sozial Fonds finanziert.

Videos

© LHH

hannoverimpuls ­auf wissen.hannover.de

Videos der Wirtschaftsförderungsgesellschaft hannoverimpuls auf dem Videoportal der Initiative Wissenschaft Hannover.

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(Veröffentlicht am 12. Juni 2023)