Leibniz Universität

Sonderausstellung „Leibniz und der freie Wille“

Die Leibniz Universität bietet öffentliche Führungen durch die Sonderausstellung „Leibniz und der freie Wille“ im EXPLORE!Leibniz an.

Großes Glasfenster in einem Innenraum mit der Aufschrift "EXPLORE Leibniz". — Sonderausstellung „Leibniz und der freie Wille“

Neben der Sammlung von Funktionsmodellen zu den mathematischen und technischen Erfindungen von Leibniz, die seine praktischen Forschungen anschaulich machen, widmet sich die Sonderausstellung zugleich dem aktuellen philosophischen Thema „Der freie Wille“, das bis heute nichts an Relevanz verloren hat. Im EXPLORE!Leibniz rechnen wir nicht nur mit Kugeln und Zahnrädern, wie es Leibniz einst getan hat – die kleine Sonderausstellung regt außerdem zum Mitdenken und Philosophieren an.

Die Leibniz Universität Hannover lädt dazu in das Untergeschoss des Lichthofs des Hauptgebäudes ein. Dr. Ariane Walsdorf, Ausstellungsmacherin und Leibniz-Forscherin, eröffnet darin neue Perspektiven auf das Denken von Gottfried Wilhelm Leibniz und die geistigen Strömungen seiner Zeit.

Mit einem QR-Code kann die grundlegende Schrift „De Libertate“ von Gottfried Wilhelm Leibniz zum Thema Freiheit auf Deutsch oder Latein gehört werden. Frau Dr. Walsdorf zeigt anschaulich, welchen Einfluss das Denken von Leibniz auf die Widerstandsgruppe Weiße Rose um Sophie Scholl hatte und stellt den Münchner Leibniz-Experten Prof. Dr. Kurt Huber vor, der ebenfalls als Mitglied der Weißen Rose enthauptet wurde. „Freiheit“ hat die 21jährige Studentin Sophie Scholl mit großen Buchstaben auf die Anklageschrift vor ihrer Ermordung am 22.Februar 1943 geschrieben. Sie liegt zusammen mit anderen Flugblättern der Weißen Rose als Faksimiles vor dem Eingang der Sonderausstellung.

Frau zeigt auf eine Wand, auf der die Erde aus dem All gesehen und weitere Himmelskörpern abgebildet sind. — Leibniz-Forscherin Dr. Ariane Walsdorf führt durch die Sonderausstellung „Leibniz und der freie Wille“.

Leibniz und der freie Wille

Zu Leibniz‘ Lebzeiten, im 17. Jahrhundert, herrschte die Auffassung, dass Gott den Ablauf der Welt bereits fixiert (determiniert) hat. Der Mensch folgt demnach in seinen Handlungen der göttlichen Bestimmung. Im menschlichen Individuum ist seine ganze Zukunft bereits angelegt. Leibniz sah aber in der Schöpfung ein Entwicklungspotential, denn Gott hat den Menschen die Fähigkeit zum Abwägen zwischen guten und schlechten Handlungen gegeben – und ihm den freien Willen geschenkt. „Freiheit“, so Leibniz, „beruhe auf der autonomen vernünftigen Ausrichtung auf das Beste“.

Der Universalgelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz und sein Wirken im Kontext der frühneuzeitlichen Wissenschaftskultur des 17. Jahrhunderts stehen im Mittelpunkt der Leibniz-Dauerausstellung im Welfenschloss.

Führungen

Interessierte können im Welfenschloss unter fachkundiger Führung den Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz kennenlernen und seine technischen Erfindungen anhand von Vorführungen mechanischer Funktionsmodelle entdecken. Die Sonderausstellung ist bei öffentlichen Führungen geöffnet. Information zu den Öffnungszeiten und eine Anmeldemöglichkeit zu den Führungen gibt es auf www.uni-hannover.de/de/universitaet/profil/leibniz/leibnizausstellung.