Ausstellung „Das Denkmal ist...“ macht Station auf dem Trammplatz
Die Wanderausstellung zum Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig macht Station auf dem Trammplatz in Hannover. Am Mittwoch, 7. August wurde die Wanderausstellung, die vom 7. bis zum 25. August in Hannover gastiert, von Oberbürgermeister Belit Onay und Gesine Oltmanns (Vorständin der Stiftung Friedliche Revolution) eröffnet.
Partnerschaft zwischen Hannover und Leipzig
Als einen zentralen Höhepunkt ihrer aktuellen Deutschlandreise macht die Leipziger Wanderausstellung zum Freiheits- und Einheitsdenkmal in Hannover Station. Damit geht die umfangreiche Partnerschaft beider Städte einem weiteren Höhepunkt entgegen.
Schon im November 1987 hat die Landeshauptstadt Hannover mit der Messestadt in der damaligen DDR eine Städtepartnerschaft geschlossen, die nach dem Fall der Mauer zur Basis lebhafter Bürgerkontakte wurde. Im Bereich Kunst, Kultur und mittels Bürgerbegegnungen entwickelten sich dauerhaft enge Beziehungen. Ab 1990 unterstützte der ehemalige Hannoveraner Oberstadtdirektor Hinrich Lehmann-Grube die sächsische Metropole geschickt und kompetent auf ihrem Weg ins vereinte Deutschland. Seither haben hunderte gemeinsame Aktionen und Events die enge Partnerschaft vertieft.
„Hannover hat uns, nicht nur in der Person von Hinrich Lehmann-Grube, ein gutes Stück in die deutsche Einheit begleitet“, erklärt Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung. „Wir freuen uns sehr, dass wir dieses herausragende gesamtdeutsche Demokratieprojekt in Hannover präsentieren dürfen.“
Belit Onay, Oberbürgermeister von Hannover, sagt: „Hannover ist mit seinen vielfältigen Anstrengungen und Initiativen zur Demokratieförderung ein gutes Pflaster für die Leipziger Ausstellung. Ich freue mich sehr, dass wir über das ZeitZentrum Zivilcourage das Projekt intensiv unterstützen können. Damit unterstreichen wir auch die starke Verbindung zu unserer Partnerstadt.“
Schauplatz ist eine mobile DDR-Architektur aus den 60zigern
Die Ausstellung präsentiert sich in einem außergewöhnlichen Ambiente, nämlich in einer historischen Raumerweiterungshalle, einer mobilen DDR-Architektur aus den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts - zugleich Blickfang und Begegnungsort.
Ein Projekt für Deutschland
Mit der Wanderausstellung soll der Denkmalentstehungsprozess in Leipzig auch deutschlandweit bekannter gemacht werden, damit das Denkmal perspektivisch als Symbol der gemeinsamen deutschen Geschichte auch bundesweit anerkannt wird. Elf internationale Künstler*innen thematisieren in der Ausstellung anhand von filmischen Arbeiten grundsätzliche Aspekte von Erinnerungskultur und Denkmalsprozessen in Deutschland und Osteuropa.
Seit Mai tourt die Ausstellung durch mehrere westliche Bundesländer. Stationen sind Frankfurt/Main, Karlsruhe, Nürnberg, Hannover und danach Münster. Jeweils rund drei Wochen lang informiert sie in diesen Städten darüber, wie sich der Denkmals-Prozess bis heute entwickelt hat. Ein dialogorientiertes Rahmenprogramm ergänzt die Ausstellung um Führungen, Diskussionsrunden und Workshops.
Kooperation mit dem ZeitZentrum Zivilcourage
Der Leipziger Auftritt wird in enger Kooperation mit dem ZeitZentrum Zivilcourage der Landeshauptstadt Hannover umgesetzt. Die Ausstellung versteht sich vor dem Hintergrund des Wahljahres 2024 auch als Anlaufpunkt für Debatten um demokratische Werte und ihre Bewahrung.
Gesine Oltmanns (Vorstand der Stiftung Friedliche Revolution) hebt hervor: „Mit der Ausstellung und dem geplanten Denkmal schauen wir bewusst über den Leipziger Tellerrand hinaus. Denn das geplante Denkmal ist kein Leipziger Denkmal, sondern als Erinnerungsort deutscher Demokratiegeschichte von nationaler Bedeutung. Schließlich ist ein zentrales Resultat der Friedlichen Revolution das wiedervereinte Deutschland.
Dabei ist es sehr wichtig, die Friedliche Revolution als europäische Revolution, insbesondere verbunden mit den Freiheitsbewegungen dieser Zeit in Mittel- und Osteuropa, zu verdeutlichen.“ Mit der „Westreise“ wolle man auch aktuelle Impulse setzen und zeigen, dass aus der Friedlichen Revolution der Auftrag erwachsen ist, die Demokratie gemeinsam zu gestalten und zu beschützen. Was in Zeiten von Populismus und zunehmender Demokratiefeindlichkeit umso wichtiger sei.
Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig
In Leipzig entsteht ab 2025 ein nationales Freiheits- und Einheitsdenkmal, um die Erinnerung an die Friedliche Revolution vom Herbst 1989 in Gegenwart und Zukunft lebendig zu halten. Politische Basis dafür ist der Beschluss des Deutschen Bundestages. Der Leipziger Stadtrat hat im Oktober 2017 die Stiftung Friedliche Revolution mit einem Entwicklungsprozess für das Denkmal beauftragt. Der internationale künstlerische Wettbewerb startete im März 2024, die Umsetzung des Siegerentwurfs ist ab Oktober 2025 geplant: www.freiheitsdenkmal-leipzig.de
Ein Projekt der Stiftung Friedliche Revolution zum Freiheits- und Einheitsdenkmal Leipzig, gefördert von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, dem Sächsischen Ministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus und der Stadt Leipzig.