Um die Machbarkeit einer umfassenden Wiedernutzbarmachung des Deurag-Nerag-Geländes einzuschätzen, führen die Landeshauptstadt Hannover und ExxonMobil ab Oktober 2025 erste technische Erkundungen durch. Ziel ist es, Risiken durch mögliche Blindgänger auszuschließen, bevor weitere Bodenuntersuchungen stattfinden.
Vier Testfelder werden untersucht
Auf Basis einer aktualisierten Kriegsschaden-Recherche wurden vier rund 900 Quadratmeter große Flächen ausgewählt – drei nördlich und eine südlich des Stichkanals. Dort bestehen Verdachtspunkte auf Kampfmittel. Die Flächen werden zunächst von Bewuchs befreit, anschließend unter Aufsicht von Fachleuten schichtenweise abgetragen und beprobt.
Vor Ort gefundene Kampfmittel werden durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen (KBD) bewertet und – wenn erforderlich – entschärft oder mit den nötigen Sicherheitsmaßnahmen gesprengt. Feuerwehr Hannover begleitet die Arbeiten als zuständige Gefahrenabwehrbehörde.
Erprobung der Verfahren
In den Testfeldern werden zudem die geplanten technischen Verfahren zur Ortung, Aufgrabung und Behandlung von Kampfmitteln getestet. Damit soll sichergestellt werden, dass spätere Maßnahmen zur Bodensanierung unter höchstmöglicher Sicherheit durchgeführt werden können.
Informationen für die Nachbarschaft
Sollten Evakuierungen erforderlich sein, werden diese – wie bei bisherigen Blindgängerfunden in Misburg – rechtzeitig über die bekannten Kanäle kommuniziert und professionell begleitet.
Hintergrund: Projekt zur Sanierung des Geländes
Die Landeshauptstadt Hannover und ExxonMobil haben ein zunächst auf drei Jahre angelegtes Projekt gestartet, um die Machbarkeit einer Sanierung des rund 90 Hektar großen Deurag-Nerag-Geländes zu prüfen. In der ersten Projektphase werden insbesondere:
- ein Sanierungskonzept erarbeitet,
- die Belastung des Bodens mit Kampfmitteln und Schadstoffen untersucht,
- logistische Fragen wie Bodenlagerung und -transport geprüft,
- Aspekte des Arbeits- und Nachbarschaftsschutzes berücksichtigt.
Die Ergebnisse sollen eine fundierte Grundlage für die weitere Planung und eine spätere Entwicklung des Geländes liefern.