Engerlings-Befall auf städtischen Friedhöfen - Hannover.de

Rasen und Gehölze

Engerlings-Befall auf städtischen Friedhöfen

Auf mehreren städtischen Friedhöfen sind derzeit vertrocknete Bäume, Hecken und Pflanzen sowie aufgewühlte Rasenflächen zu sehen. Ursache sind Engerlinge – die Larven von Mai-, Juni- und Gartenlaubkäfern.

Die Spuren der Engerlinge auf den städtischen Friedhöfen.

Die Larven leben mehrere Jahre im Boden, bevor die Käfer schlüpfen, und fressen in dieser Zeit die Feinwurzeln von Pflanzen. Dadurch können die betroffenen Gewächse kein Wasser mehr aufnehmen und vertrocknen. Vögel und Waschbären wühlen die Grasnarbe auf, um an die Larven zu gelangen.

„Wir erhalten zunehmend mehr Meldungen über den Befall mit Engerlingen. Besonders Buchenhecken, aber auch Eiben und andere Gehölze sind betroffen“, berichten Dr. Thomas Brand und Frank Lehnhof von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Auch andere Friedhofsträger*innen haben ähnliche Beobachtungen gemeldet.

Besonders betroffene Friedhöfe

Auf den Stadtfriedhöfen Stöcken, Ricklingen und Engesohde sind die Schäden besonders sichtbar – sowohl auf Grabstätten als auch auf Rasenflächen und Gehölzen. Andere öffentliche Grünflächen sind nicht betroffen.

Bekämpfung schwierig

„In den vergangenen Jahren wurden verschiedene Bekämpfungsmethoden erprobt – leider ohne großen Erfolg“, so die Fachleute der Landwirtschaftskammer. Nematoden, kleinste Fadenwürmer, können in Wasser gelöst auf befallene Flächen ausgebracht werden. Sie dringen in die Larven ein und töten sie ab. Allerdings wirkt diese Methode nur eingeschränkt.

Die Schäden können so gravierend sein, dass auch ältere Gehölze absterben. Zwar ist es grundsätzlich positiv, dass sich die Käferpopulation erholt hat, doch auf den Friedhöfen gelten die Engerlinge als Schädlinge.

Friedhofsverwaltung bittet um Verständnis

„Punktuell setzen wir Nematoden ein, um die Auswirkungen zu minimieren. Für einen großflächigen Schutz der historischen Friedhofsanlagen gibt es jedoch keine wirksamen Mittel“, erläutert Svenja Koebe, Bereichsleiterin der Städtischen Friedhöfe.

Die Pflege der Rasenflächen und Gehölze wird so gut wie möglich fortgeführt. Zusätzlich stellt die Friedhofsverwaltung auf den betroffenen Anlagen Hinweisschilder auf, um Besucher*innen zu informieren.

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