Siegmund Seligmann wurde am 19. August 1853 in Verden geboren. Aufgewachsen in bescheidenen Verhältnissen, absolvierte er eine Lehre als Kaufmannsgehilfe und übernahm mit nur 26 Jahren die Leitung der Continental AG in Hannover. Unter seiner Führung entwickelte sich das Unternehmen zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor der Stadt und etablierte sich als international anerkannter Gummi- und Reifenproduzent.
Der einflussreiche Industrielle und überregional geschätzte Bürger bezog 1906 mit seiner Ehefrau Johanna die repräsentative Villa in der Hohenzollernstraße 39. Zu seinem 70. Geburtstag wurde ihm 1923 die hannoversche Ehrenbürgerwürde verliehen. Siegmund Seligmann starb am 12. Oktober 1925 und wurde im Familiengrab auf dem Stadtfriedhof Engesohde beigesetzt. Die Grabstätte gehört zu den Ehrengräbern der Landeshauptstadt.
Heute ist die Villa Seligmann ein bedeutender Ort für die Aufführung und Vermittlung jüdischer Musik und Kultur. Die Veranstaltungsformate umfassen Konzerte, Ausstellungen, Vortragsreihen, Hausführungen und zahlreiche weitere Feierlichkeiten.
Eliah Sakakushev-von Bismarck, Direktor der Villa Seligmann, begrüßte die Gäste und hieß sie herzlich willkommen. Anschließend sprachen Bürgermeister Thomas Herrmann und Robert Cholewa, Vorstandsvorsitzender der Siegmund Seligmann Gesellschaft.
Im Zusammenhang mit der Stadttafelenthüllung fand außerdem ein Podiumsgespräch mit Nachfahren Seligmanns um 16 Uhr sowie die Vorführung des Films „Johanna Seligmann Coppel – Ein Leben für die Familie“ um 17:30 Uhr statt. Darüber hinaus wurde eine Ausstellung von Objekten und Dokumenten aus dem Familiennachlass präsentiert, die nicht nur einen Einblick in das Leben und die Geschichte der Familie Seligmann gewährt, sondern auch deren bedeutende Rolle für die Region eindrucksvoll unterstreicht.