Erste Sonni-Modelle auf der Lister Meile eingeweiht
Bitte Platz nehmen: Die ersten „Sonni“-Bänke sind auf der Lister Meile aufgestellt worden. Die sonnengelben Sitzgelegenheiten sollen künftig an mehreren Orten im Stadtgebiet die Aufenthaltsqualität verbessern.
Platz nehmen auf der Lister-Meile: Jannik Schnare, Bezirksbürgermeister Mitte, und Umweltdezernentin Anja Ritschel sitzen auf zwei neuen Sonni-Bänken, hinter ihnen Oberbürgermeister Belit Onay und Matthäus Pryga, Sprecher der Justizvollzugsanstalt Hannover.
Die Landeshauptstadt Hannover hat die ersten 20 sogenannten „Sonni“-Bänke auf der Lister Meile aufgestellt. Oberbürgermeister Belit Onay und Wirtschafts- und Umweltdezernentin Anja Ritschel präsentierten am 19. Juni 2025 die neuen, sonnengelben Sitzgelegenheiten. Diese sollen künftig an mehreren Orten im Stadtgebiet zum Einsatz kommen.
Idee aus Innenstadtdialog fand Anklang
Im Halbkreis, gegenüber oder nebeneinander: Die Sonni-Bänke auf der Lister Meile lassen sich selbst verschieben.
Die Idee stammt aus dem Innenstadtdialog: Die dort getesteten gelben Dialogbänke fanden großen Anklang bei Bürgeri*nnen. Aufbauend auf diesem Erfolg entwickelte ein Stadtgestalter eine kürzere, mobile Variante – die „Sonni“. Ihr auffälliger Gelbton sorgt nicht nur für Sichtbarkeit, sondern bringt gezielt Farbakzente in den öffentlichen Raum.
„Ich bin froh, dass wir mit den neuen Bänken einfache, aber wirksame Möbel im öffentlichen Raum anbieten können, die zum Verweilen und Begegnen einladen“, so OB Onay. „Die kleineren 'Schwestern' der Dialogbänke lassen sich flexibel versetzen – in den Schatten, in die Sonne oder in Gruppen. Wichtig ist, dass sie keine Wege blockieren, sondern das Miteinander stärken.“
Sonni für ein bis zwei Personen
Die „Sonni“ ist rund 1,10 Meter breit – etwa halb so breit wie eine klassische Stadtbank – und eignet sich für ein bis zwei Personen. Es gibt Modelle mit einer, zwei oder ohne Armlehne. Sie ist zu zweit transportierbar, aber durch ihr Gewicht ist schwer genug, um Diebstahl unattraktiv zu machen. Die sichtbare Platzierung im Stadtraum trägt ebenfalls zur Sicherheit bei.
Insgesamt werden zunächst 80 Bänke im Stadtgebiet verteilt – vor allem im Innenstadtbereich, insbesondere auf der Lister Meile. Weitere Standorte, auch im nördlichen Abschnitt, sind in Abstimmung mit den Bezirksräten vorgesehen. Bis zum Beginn der Sommerferien sollen alle Bänke aufgestellt sein.
Mehr Aufenthaltsqualität durch Sonnenbänke
Dezernentin Anja Ritschel erläuterte die Maßnahme im Rahmen der Umgestaltung der Lister Meile: „Viele Gewerbetreibende und Passant*innen haben sich mehr Aufenthaltsqualität gewünscht – die Sonnenbänke sind ein Baustein unserer Antwort darauf. Zusätzlich haben wir auf Grundlage der Sondernutzungssatzung befristet einen Experimentierraum ausgewiesen, damit die anliegenden Geschäfte in diesem Bereich ihre Außenflächen flexibler nutzen können.“ Noch im Sommer sollen außerdem Baumscheiben vergrößert und überflüssige Baumbügel entfernt werden.
Baudezernent Thomas Vielhaber betonte die stadtgestalterische Bedeutung: „Die Lister Meile ist ein Pilotprojekt für neue Formen der Raumumgestaltung. Wir setzen auf kreative, kosteneffiziente Maßnahmen mit spürbarer Wirkung. Die Sonnibänke sind dabei ein sichtbares Zeichen für diesen Wandel.“
Bänke in der JVA gefertigt
Die Fertigung der Bänke übernahm die Justizvollzugsanstalt (JVA) Hannover – nach einem Entwurf des Stadtgestalters und unter fachlicher Begleitung durch Meister des Metallhandwerks. Die Zusammenarbeit dient auch der beruflichen Qualifizierung und Resozialisierung der Inhaftierten.
„Mit solchen Projekten geben wir den Gefangenen nicht nur eine Aufgabe, sondern auch Wertschätzung und Perspektive“, so Matthäus Pryga, Sprecher der JVA Hannover. „Dass ihre Arbeit draußen sichtbar ist, motiviert – und zeigt: Einsatz lohnt sich.“
Eine Bank kostet rund 750 Euro, das Gesamtprojekt beläuft sich auf ca. 60.000 Euro. Finanziert wurde es über die Stabsstelle Mobilität der Landeshauptstadt, noch bevor deren Auflösung beschlossen wurde.