Geplant ist der Bau von zwei sogenannten Eavor-Loop™-Systemen mit jeweils 15 Megawatt Leistung. Sie funktionieren wie große unterirdische Wärmetauscher und liefern jährlich rund 250 Millionen Kilowattstunden klimafreundliche Wärme – genug für etwa 20.000 Haushalte. Damit sollen künftig bis zu 20 Prozent des hannoverschen Fernwärmebedarfs gedeckt werden.
Oberbürgermeister Belit Onay betont die Bedeutung des Projekts: „Hannover ist Vorreiterin, denn es ist die erste Anlage dieser Art in einer Großstadt. Damit wollen wir die ländlich geprägte, klimafreundliche Geothermie stadttauglich machen und auch eine Blaupause für andere Städte bieten. Dieses Projekt ist ein entscheidender Schritt, um die Fernwärmeversorgung Hannovers auf erneuerbare und unabhängige Energie umzustellen.“
Innovatives Verfahren ohne Emissionen
Das Verfahren kommt ohne Fracking oder den Zugriff auf natürliche Heißwasserreservoire aus. Stattdessen zirkuliert ein wasserbasiertes Medium durch kilometerlange Bohrungen und nimmt die Wärme aus dem umgebenden Gestein auf – angetrieben allein durch den Thermosiphon-Effekt.
„Unser Ziel ist es, mit skalierbarer Tiefengeothermie Städte mit erneuerbarer und verlässlicher Energie zu versorgen – ganz ohne Emissionen“, sagt Marco Becker, Geschäftsführer der Eavor GmbH.
Beitrag zur Klimaneutralität bis 2035
Mit der Anlage setzt Hannover ein deutliches Zeichen für die Wärmewende. Rund 15 bis 20 Prozent des Bedarfs im städtischen Fernwärmenetz könnten durch Geothermie gedeckt werden.
„Innovative Schlüsseltechnologien wie der Eavor-Loop™ sind essenziell für eine zukunftsfähige Energieversorgung und einen starken Wirtschaftsstandort. Als Landeshauptstadt übernehmen wir Verantwortung und schaffen die Voraussetzungen für dieses Projekt“, so Anja Ritschel, Wirtschafts- und Umweltdezernentin der LHH.
Nächste Schritte und Bürger*innendialog
- 3. September 2025: Vorstellung des Projekts im öffentlichen Teil des Stadtbezirksrats Bothfeld-Vahrenheide. Vertreter*innen von enercity und Eavor beantworten Fragen.
- 12./13. September 2025: Präsentation beim Tag der Geothermie im Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (Stilleweg).