Jury kürt Gewinner*innen im Wettbewerb GartenLust 2025 - Hannover.de

"Natur schafft Kunst"

Jury kürt Gewinner*innen im Wettbewerb GartenLust 2025

Der durch den städtischen Fachbereich Umwelt und Stadtgrün ausgelobte Wettbewerb für schöne Gärten ist entschieden: Wirtschafts- und Umweltdezernentin Anja Ritschel hat am 22. August die Gewinner*innen in vier verschiedenen Garten-Kategorien bekannt gegeben. 

Hannovers Wirtschafts- und Umweltdezernentin Anja Ritschel (dritte von links) und Jury-Mitglieder im Garten von Sigrid Neumann in Ledeburg, die in der Kategorie "Vorgarten" gewonnen hat.

Erste Preisträger*innen des GartenLust-Wettbewerbs 2025 sind:

  • der Vorgarten von Sigrid Neumann, Göingweg 3A (Ledeburg)
  • der Gemeinschaftsgarten der Hausgemeinschaft der Franz-Bork-Str. 7 (List); angemeldet durch Ralph von Beesten
  • der Privatgarten von Marion Müller im Alveser Weg 1 (Stöcken)
  • die Grünanlage rund um eine Wohnanlage der hanova Wohnungsgesellschaft GmbH am Burgdorfer Damm 75-81 (Heideviertel)
  • einen Sonderpreis erhält Heinrich Barczak für die Bepflanzung und Pflege einer Baumscheibe am Klagesmarkt 34 (Mitte)

Wenn Natur Kunst schafft

Das diesjährige Motto „Natur schafft Kunst“ rückt in den Fokus, was die Gestaltung lebendiger, vielfältiger und ökologisch wertvoller Gärten ausmacht: Das Zusammenspiel gärtnerischer Impulse mit den natürlichen Gegebenheiten und der Garten als kreativer individueller Ausdruck der Gärtner*innen in Interaktion mit der „Natur“. Gesucht waren kleine und große Gärten im gesamten Stadtgebiet, in denen sich Ordnung und Chaos, „Tun“ und „Wachsen lassen“ so befruchten, dass lebendige und vielfältige Natur-Kunst-Werke entstehen. 

Passend zum Jubiläumsjahr „700 Jahre Gartenkultur“, das die Landeshauptstadt Hannover in diesem Jahr feiert, wird der Garten als ein Ort betrachtet, in dem Natur und Kultur zusammenwachsen. Im Fokus standen dabei erneut insbesondere Vorgärten – auch, um ein Zeichen gegen sogenannte „Schottergärten“ zu setzen. 

„Die vielen tollen Beiträge zeigen nicht nur, dass wir eine lebendige und engagierte Gartenkultur in Hannover haben. Sie machen auch deutlich, wie Natur und Kultur zusammenwachsen können. Im Einklang mit der Natur gestaltete, private und halböffentliche Gärten in der Stadt bereichern das Stadtbild und leisten wertvolle Beiträge zum Arten- und Klimaschutz, zur Klimaanpassung und sind einfach schön“, betonte Hannovers Umweltdezernentin Anja Ritschel

Wer konnte am Wettbewerb "GartenLust" teilnehmen?

Sigrid Neumann ("GartenLust"-Gewinnerin 2025 in der Kategorie "Vorgarten", mitte) in ihrem rollstuhlgerechten Vorgarten mit Jessica Zahn (Wildstauden Gärtnerei, links) und Esteban Aravena Cardenas (ARAVENA NATURGARTEN, rechts).

Am Wettbewerb teilnehmen konnten alle Einwohner*innen Hannovers, die ein Stück Grün in der Stadt gestalten und pflegen. Dazu gehören Vorgärten, Innenhöfe, der Garten am Einfamilienhaus, Dachgärten, Mieter*innengärten, Wohnanlagen, Gärten sozialer Einrichtungen (zum Beispiel Schulen, Kindertagesstätten und Senior*innenanlagen), Firmengärten, Genossenschaftsgrün oder Urban-Gardening-Projekte. Für die Bewertung wurden ähnliche Gartentypen in Kategorien zusammengefasst. 

Wie ist die Jury vorgegangen? 

Aus insgesamt 44 zugelassenen Beiträgen wurden in einer Vorauswahl durch den Fachbereich Umwelt und Stadtgrün zunächst 20 preisverdächtige Beiträge ermittelt. Die ausgewählten Gärten wurden am 13. August 2025 durch eine siebenköpfige Jury aus Vertretenden unterschiedlicher Institutionen „aus dem grünen Bereich“ sowie den Sponsorinnen besichtigt. Dazu gehören der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Gartenbauverein der Hauptstadt Hannover e.V., die Wohnungsgesellschaft hanova GmbH, die Wohnungsgenossenschaft Heimkehr-Hannover eG, die Zusatzversorgungskasse der Landeshauptstadt Hannover und Mitarbeitende der Landeshauptstadt Hannover vom Fachbereich Umwelt und Stadtgrün.

Nach welchen Kriterien wurde bewertet?

Die Bewertung erfolgte nach den Kriterien Gestaltung und Nutzung, Soziale Wirkung, Ökologischer Wert und Mottobezug. 

Welche Preisgelder standen zur Verfügung? 

Als Preisgelder standen in diesem Jahr insgesamt 3.025 Euro zur Verfügung, die durch die Sponsor*innen hanova Wohnen GmbH, die Wohnungsgenossenschaft Heimkehr-Hannover eG und die Zusatzversorgungskasse der Stadt Hannover gestiftet wurden. Geldprämien erhalten die jeweils drei Bestplatzierten in den einzelnen Kategorien. Die weiteren Teilnehmer*innen bekommen als Anerkennung für ihr Engagement einen Eintrittsgutschein zu den Pflanzentagen im Stadtpark Hannover.

Die Jury vergab folgende Preise:

  • Kategorie „Vorgarten“
    Erster Preis à 500 Euro
    Zweiter Preis à 300 Euro
    Dritter Preis à 200 Euro
  • Kategorie „Gemeinschaftsgarten“
    Erster Preis à 600 Euro
    Zweiter Preis à 400 Euro
    Dritter Preis à 250 Euro
  • Kategorie „Privatgarten“
    Erster Preis à 300 Euro
    Zweiter Preis à 200 Euro
    Dritter Preis à 100 Euro
  • Kategorie „Sonstige Gärten“
    ein Sonderpreis à 175 Euro
  • Kategorie „Wohnungsunternehmen“

Die beiden preistragenden Wohnungsunternehmen verzichten zugunsten der übrigen Gewinner*innen auf ein Preisgeld.

Hintergrund

Mit „GartenLust“ setzt Hannover die Tradition fort, Projekte zu fördern, die mit Verschönerungen auf Hinterhöfen, an Wohnungen, in Vorgärten und auf Dächern zur Verbesserung der Gartenqualität der Stadt beitragen. Bereits zum achten Mal hat der Fachbereich Umwelt und Stadtgrün den Wettbewerb „GartenLust“ in diesem Jahr ausgelobt. Zuvor war er bereits viele Jahre unter dem Titel „Innenhof- und Wohnumfeldwettbewerb“ bekannt.

Wettbewerb GartenLust 2025: Dokumentation

Die Dokumentation zum Wettbewerb "GartenLust" 2025.

Dateityp: pdf Größe: 5,3 MB

Garten im Porträt: Kategorie „Vorgarten“, 1. Preis 

In der Kategorie „Vorgarten“ hat Sigrid Neumann im Göingweg 3A, Stadtteil Ledeburg, den ersten Preis gewonnen.

Frau Neumann hat Ihren ca. 35 m² großen Vorgarten mit Hilfe eines Naturgärtners so gestaltet, dass sie sich hier auch in ihrem Rollstuhl weiterhin bewegen, gärtnern und gestalten kann. Der Garten sollte dabei so wenig versiegelt und so naturnah sein wie möglich. Aus roten Pflastersteinen, die bei ihren Nachbarn ausrangiert wurden, sind Hochbeetstrukturen entstanden, die die Fläche auf kreative Art und Weise gliedern. Über den Kiesbelag zwischen den Beeten kann Frau Neumann sich problemlos in ihrem Rollstuhl so bewegen, dass sie in Armlänge alles erreichen kann. In den Beeten wächst eine dichte Vielfalt an Wildstauden und Kräutern. 
Frau Neumann möchte mit Ihrem Garten zeigen, dass man auch mit Einschränkungen gärtnern und sich daran erfreuen kann. 

Garten im Porträt: Kategorie „Gemeinschaftsgarten“, 1. Preis

Die höchste Punktzahl in der Kategorie „Gemeinschaftsgarten“ erreichte der Garten der Hausgemeinschaft in der Franz-Bork-Straße 7, Stadtteil List, angemeldet durch Ralph von Beesten. 

Seit zwei Jahren hat die Hausgemeinschaft mit 15 Wohnparteien in der Franz-Bork-Straße 7 die ca. 450 m² große Hinterhoffläche, die zuvor mit Efeu zugewuchert war, in einen kreativen Entdeckergarten mit vielen Details umgestaltet. Organisch angelegte Stauden- und Kräuterbeete, Sträucher und Gehölze gliedern die Fläche und schaffen interessante Gartenräume. Vorhandene Strukturen und Materialien werden kreativ genutzt: Aus einer alten Sandkiste ist ein Gartenteich geworden, ein rostiger Wäscheständer ist heute Rankhilfe für Kürbispflanzen, ein altes Wagenrad wurde ummauert und bildet den Eingang zu einer „Ruheecke“ mit Insektentränke. Viele Beete sind mit alten Ziegeln eingefasst, dazwischen bunte Porzellanobjekte eines im Haus lebenden Künstlers. Für die gesamte Hausgemeinschaft ist der Garten zu einem Ort für Begegnung und Entspannung geworden, der gerne genutzt wird. 

Garten im Porträt: Kategorie „Privatgarten“, 1. Preis 

Der erste Preis in der Kategorie „Privatgarten“ geht an Marion Müller und Rüdiger Brede im Alveser Weg 1 in Stöcken.

Seit über 30 Jahren gestalten sie den ca. 300 m² großen Garten hinter ihrem Haus. Dazu gehört auch eine große Hofterrasse mit vielen Rosen und unzählige Kübel mit Blumen, Kräutern und Gemüse. Über eine Treppe gelangt man in den tiefer liegenden Gartenraum: organisch angelegte Beete sind üppig bewachsen und nehmen in etwa so viel Fläche ein wie der Rasen. Mehrere große Obstbäume, eine Robinie und eine Magnolie spenden Schatten. Durch die Gehölze wirkt der Garten sehr geschützt und ist in unterschiedliche Räume gegliedert. Frau Müller hat viele Ideen und lässt sich gerne von dem Inspirieren, was ihr begegnet: eine alte Badewanne hat sie mit Kürbis und Dahlien bepflanzt, an einer Holzleiter an der Hauswand hängen Suppenkellen mit Sukkulenten und eine alte Holztür in der Mitte des Gartens wurde zur Rankhilfe für eine Kletterrose. Gäste sind in ihrem Garten herzlich willkommen: Einmal im Jahr wird ein Gottesdienst im Garten gefeiert.  

Garten im Porträt: Kategorie „Wohnungsunternehmen“, 1. Preis

In der Kategorie „Wohnungsunternehmen“ wurde die Wohnungsgesellschaft hanova mit dem ersten Preis für die Grünanlage rund um die viergeschossigen Wohnblöcke am Burgdorfer Damm 75-81 im Heideviertel ausgezeichnet. 

Auf dem ca. 9.000 m² großen Gelände zwischen den Gebäuden werden ein Stück Erdgeschichte und Veränderungsprozesse der Natur unmittelbar erlebbar. Bei Sanierungsarbeiten wurde auf dem Grundstück ein rund 7 Tonnen schwerer Findling im Boden geborgen, der vermutlich während der Saale-Eiszeit aus Nordschweden hierher transportiert wurde. Der Stein ist nun sichtbar und zugänglich platziert, ein Schild informiert über seine „Reise“. Im Zuge der Sanierungsarbeiten erfolgte auch eine naturnahe Umgestaltung der Grünflächen: Die abwechslungsreiche Modellierung des Geländes mit Versickerungsmulden, Wiesenbereichen, Totholz und vielen großen Bäumen greift den Aspekt natürlicher Veränderungsprozesse auf. Entstandener Bodenaushub diente der Anlage von Lärmschutzwällen, die mit heimischen Gehölzen und Stauden auch als Vogelschutzhecken wirken.)

Garten im Porträt: Kategorie „Sonstige Gärten“, Sonderpreis

Einen Sonderpreis erhält Heinrich Barczak für sein besonderes Engagement bei der Bepflanzung und Pflege einer Baumscheibe vor seiner Wohnung am Klagesmarkt 36, im Stadtteil Mitte. 

Heinrich Barczak gestaltet die ca. 15 m² große Baumscheibe rund um eine junge Platane bereits seit drei Jahren. Seinen Kleingarten musste er damals altersbedingt aufgeben. In der Bepflanzung und Pflege der Baumscheibe findet er eine erfüllende Aufgabe: Jeden Tag kümmert er sich um sein kleines öffentliches Beet. Er pflanzt Sommerblumen und Stauden und lässt auch Wildblumen wachsen. Viele der Pflanzen bekommt er von Nachbar*innen oder Bekannten geschenkt, die sich wiederum über das bunte Beet an ihrer Straße freuen.

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