Masterplan Mobilität 2035 für Hannover vorgestellt

Als strategisches Konzept setzt der Masterplan Mobilität den Rahmen der Mobilitätsentwicklung auf gesamtstädtischer Ebene für die nächsten Jahre. Es verfolgt das Ziel, eine zukunftsfähige, klimafreundliche und nutzer*innengerechte Mobilität für alle Menschen in Hannover zu gestalten.

Entwickelt mit Beteiligungsverfahren, darunter der Mobilitätsrat

Der Masterplan wurde seit Herbst 2023 gemeinsam mit dem Planungsbüro shp Verkehrsplanung erarbeitet. Grundlage waren, neben dem bestehenden Masterplan, eine umfassende Bestands- und Potenzialanalyse, die Entwicklung eines Planungsleitbildes sowie ein breit angelegtes Beteiligungsverfahren mit Fachöffentlichkeit, Interessenverbänden und Bürger*innen. Besonderes Element war der erste losbasierte Einwohner*innenrat (Mobilitätsrat) der Landeshauptstadt, dessen Empfehlungen im Endbericht berücksichtigt wurden.

Handlungsschwerpunkte aus neuem Leitbild

Kern ist nun ein neues Planungsleitbild mit dem Leitsatz: „Die Landeshauptstadt Hannover gestaltet eine zukunftsfähige und klimafreundliche Mobilität für alle.“

Daraus leiten sich zehn gleichrangige Handlungsschwerpunkte ab:

1. Ein durchgängiges und qualitativ hochwertiges Fußverkehrsnetz bereitstellen
2. Lebenswerte Straßenräume und Plätze für alle schaffen
3. Das Radverkehrsnetz weiterentwickeln
4. Sichere und attraktive Fahrradabstellanlagen schaffen
5. Mobilitätsmanagement aufbauen
6. Weiterentwicklung des ÖPNV durch die Region unterstützen
7. Flexible Mobilitätsangebote ausweiten und verknüpfen
8. Das städtische Parkraummanagement etablieren
9. Das funktionale Straßennetz überprüfen
10. Wirtschaftsverkehr stadtverträglich weiterentwickeln

Ein Kompass für eine lebenswerte Stadt

„Der Masterplan Mobilität 2035 ist unser Kompass für eine lebenswerte Stadt. Er schafft die Grundlage, Mobilität gerechter zu verteilen und den öffentlichen Raum stärker für alle nutzbar zu machen. Mit der Fortschreibung richten wir die konkrete Mobilitätsgestaltung noch deutlicher am Ziel der Klimaneutralität 2035 aus – vom Radverkehr über den ÖPNV bis hin zu einer stadtverträglichen Logistik“, sagt Oberbürgermeister Belit Onay.

Stadtbaurat Thomas Vielhaber ergänzt: „Der Masterplan Mobilität ist kein starres Papier, sondern ein bewährtes Steuerungsinstrument, das wir mit der Fortschreibung aktualisiert haben, um den Anforderungen und Entwicklungen der Mobilität des nächsten Jahrzehnts gerecht zu werden.. Der Masterplan verbindet übergeordnete Leitlinien mit klaren Handlungsansätzen, von der sicheren und komfortablen Alltagsmobilität bis hin zu wirksamen Maßnahmen, den Folgen des Klimawandels auf lokaler Ebene zu begegnen. Besonders wichtig war uns dabei die Beteiligung: Mit dem Mobilitätsrat haben wir auch die Erfahrungen und Ideen der Bürgerinnen und Bürger in die Fachdiskussion aufgenommen und in den Masterplan einfließen lassen.“

Wichtige Schritte für nachhaltige Mobilität seit 2019

In den vergangenen Jahren hat die Landeshauptstadt Hannover bereits wichtige Schritte hin zu einer nachhaltigen Mobilität unternommen. Seit 2019 wurden zahlreiche Projekte angestoßen von der Einrichtung neuer Fahrradstraßen über die Einführung zusätzlicher Tempo-30-Zonen bis hin zur Förderung von Carsharing- und Bikesharing-Angeboten. Parallel dazu hat das Innenstadtkonzept „City 2020+“ die Aufenthaltsqualität im Herzen Hannovers deutlich gestärkt: Straßen wie die Schmiedestraße wurden verkehrsberuhigt, neue Flächen für den Fuß- und Radverkehr geschaffen und zentrale Plätze umgestaltet. Einen weiteren Meilenstein bildet das Programm „Velorouten für Hannover“, mit dem seit 2021 ein rund 100 Kilometer langes Netz komfortabler Alltagsrouten für den Radverkehr entsteht. Diese Projekte zeigen, dass die Stadt ihre Verkehrswende mit konkreten Maßnahmen bereits erfolgreich vorantreibt.

Ratsgremien und Rat befassen sich mit dem Masterplan Mobilität 

Nach der Befassung in den zuständigen Gremien soll der Masterplan vom Rat der Stadt beschlossen werden. Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt schrittweise und in Abhängigkeit von finanziellen und personellen Ressourcen. Ein regelmäßiges Monitoring sorgt dafür, dass Fortschritte überprüft und Anpassungen bei veränderten Rahmenbedingungen vorgenommen werden können.

Die Drucksache ist unter diesem Link zu finden: https://e-government.hannover-stadt.de/lhhsimwebre.nsf/DS/1924-2025