Neue Stolpersteine erinnern an Opfer des Nationalsozialismus

Erinnerungskultur

Neue Stolpersteine erinnern an Opfer des Nationalsozialismus

Zeichen gegen das Vergessen: Am 6. November 2025 wurden in Hannover neun neue Stolpersteine für Verfolgte des Nationalsozialismus verlegt. An vier Orten erinnerten Vertreter*innen der Stadt, Angehörige und Bürger*innen an die Schicksale der Menschen, die einst hier lebten und durch das NS-Regime entrechtet, verfolgt oder ermordet wurden.

Die Stolpersteine für die Familie Heymann in der Wittekindstraße.

Organisiert wurde die Verlegung vom ZeitZentrum Zivilcourage der Landeshauptstadt Hannover. Die Stolpersteine wurden durch einen Mitarbeiter des Künstlerbüros von Gunter Demnig in Zusammenarbeit mit dem städtischen Fachbereich Tiefbau in den Gehweg eingelassen.

Vier Orte, neun Biografien

Die Verlegungen begannen um 14 Uhr in der Brandestraße 11 im Stadtbezirk Döhren-Wülfel mit einem Stolperstein für Dunia Schwarzmann, geb. Goldenberg. Neben Angehörigen nahm auch Bürgermeister Thomas Hermann an der Gedenkzeremonie teil.

In Linden-Limmer folgten drei weitere Stationen:

  • in der Bredenbeckerstraße 4 wurde ein Stolperstein für Ludwig Kollmannsberger, einen politisch Verfolgten, gesetzt
  • in der Wittekindstraße 11a drei Stolpersteine für Theodor, Rahel und Heinz Heymann, die der jüdischen Gemeinde angehörten
  • in der Heisterbergallee 10 in Ahlem wurden zum Abschluss vier weitere Stolpersteine verlegt; sie erinnern an Margarete, Leo, Ruth und Gerhard Rosenblatt, die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung wurden

Die Verlegung der Stolpersteine für die Familie Heymann.

Erinnerung sichtbar im Stadtraum

Mit den neuen Steinen steigt die Zahl der in Hannover verlegten Stolpersteine auf insgesamt 506. Sie erinnern an Menschen aus neun verschiedenen Verfolgtengruppen und laden dazu ein, sich im Alltag mit der Geschichte der nationalsozialistischen Ausgrenzung und Gewalt auseinanderzusetzen.

Die Stolpersteine gelten als das größte dezentrale Denkmal der Welt. In Hannover wurden sie seit 2007 an den letzten frei gewählten Wohnorten der Opfer gesetzt.

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