Vermittlungsprogramm

Neues Team für Kunst im öffentlichen Raum vorgestellt

Die Landeshauptstadt Hannover stellt ein neues Team für Kunst im öffentlichen Raum vor. Mit Carina Plath als Leiterin der Stabsstelle und Curator at Large beim Sprengel Museum Hannover wird ein dynamisches Trio gebildet, zu dem auch Nora Brünger und Claudia Kasten gehören. Gemeinsam setzen sie innovative Impulse für die kreative Gestaltung der Stadt, die das kulturelle Leben in Hannover bereichern werden.

Wiederaufstellung der Skulptur „III-101 (Diamant II)“ 

Kulturdezernentin Eva Bender / Inga Samii (Fachbereichsleitung Kultur)

Das bisherige Team für die Kunst im öffentlichen Raum, bestehend aus Nora Brünger als Kuratorin und Claudia Kasten für die Bestandspflege, wird nun durch Carina Plath erweitert. Mit ihren Kompetenzen stärkt sie das Team und wird als Stabsstelle bei Inga Samii, der Fachbereichsleitung Kultur, angebunden.

"Die Einrichtung der Stabsstelle und personelle Verstärkung ist ein klares Signal, dass wir das Thema Kunst im öffentlichen Raum gezielt voranbringen wollen. Dabei wird es auch um Fragen gehen, welche Verbindungen bei der Rezeption von Kunst im öffentlichen Raum entstehen und in welchen Formen sie zum Dialog zwischen unterschiedlichen Gruppen anregen kann", erläutert Bildungs- und Kulturdezernentin Eva Bender. "Wenn wir es schaffen, dass die Bewohner*innen von Hannover die Kunst im öffentlichen Raum als wichtigen Teil ihrer Identität neu begreifen, hätten wir etwas Wesentliches erreicht. Dafür wollen wir die auf diesem Feld relevanten Akteur*innen enger zusammenbringen und auch den Beirat für Kunst im öffentlichen Raum neu aufstellen", ergänzt Inga Samii.

Carina Plath

ist eine ausgewiesene Expertin der internationalen Gegenwartskunst. Sie hat als Ko-Kuratorin der skulptur projekte münster 07 maßgebliche Erfahrungen gesammelt und sich durch ihre Begleitungen von Museumsneubauten in Münster und Hannover aus der Perspektive der Nutzer*innen sowie durch Vorträge und Lehr- sowie Jurytätigkeiten für Kunst-am-Bau-Projekte auf Bundes- und Länderebene qualifiziert. Seit ihrem Beginn als Kuratorin für Malerei und Skulptur am Sprengel Museum Hannover im Jahr 2010 ist sie zudem Mitglied des stadtinternen Gremiums für Kunst im öffentlichen Raum.

Die neu eingerichtete Stabsstelle wird mit 100.000 Euro für Projekte und weiteren 100.000 Euro für die Bestandspflege ausgestattet und wird ihre Arbeit am 1. Juni 2025 aufnehmen.

Neue Akzente mit "Public Parts" und Wiederaufstellungen

Im Jahr 2024 konnte die Landeshauptstadt Hannover erfolgreich das Thema Kunst im öffentlichen Raum wieder aufgreifen. Das Nana-Jubiläum, in Kooperation mit dem Sprengel Museum Hannover und dem Kunstverein Hannover, läutete ein Jahr ein, in dem die Reihe „Public Parts“ in Zusammenarbeit mit der städtischen Galerie KUBUS den Diskurs über Kunst im öffentlichen Raum Hannovers wiederbelebte. In den vier Projektteilen von „Public Parts“ begegneten sich eine vertiefte Auseinandersetzung mit den historischen Kontexten der Stadt und aktuelle künstlerische Positionen zu Themen wie Urbanismus und öffentlicher Raum.

Dieses Ausstellungsprojekt, zu dem im Herbst eine Publikation erscheinen wird, ermöglichte stadtethnologische Untersuchungen zu umstrittenen Orten in Hannover mit Beiträgen von Nele Wohlatz und Kathrin Wildner. Lokale Künstler*innen realisierten temporäre Kunst am Bau, während in Kooperation mit dem Stadtarchiv Hannover das „Experiment Straßenkunst“ der 1970er-Jahre durch Archivalien und neue künstlerische Arbeiten von Sabine Müller und Julia Lübbecke greifbar gemacht wurde.

Nora Brünger und Claudia Kasten, die beide mit einer halben Stelle ausgestattet sind, konnten mehrere Wiederaufstellungen durchführen. Zuletzt wurde das Knotenkreuz von Hans-Jürgen Breuste umgesetzt. Die sorgfältig im engen Austausch mit dem Künstler erarbeitete Neukonstruktion und Aufstellung des Diamant II von Sanford Wurmfeld, die durch private Unterstützung ermöglicht wurde, setzte in diesem Jahr einen weiteren positiven Akzent.

Ausblick

"Der hervorragende und historisch gewachsene Bestand der Kunst im öffentlichen Raum soll gesichert, restauriert und bewertet werden. Vor allem geht es darum, diese Kunst im Freien verstärkt ins Bewusstsein der Bevölkerung, die sie täglich wahrnimmt, zu heben und das Verständnis für dieses Potenzial zu steigern – aufbauend auf das von Christiane Oppermann und Anna Grunemann umgesetzte und in Zusammenarbeit mit Thomas Kaestle entwickelte Vermittlungsprogramm ‚Kunst umgehen‘.

Mit dem Experiment Straßenkunst, der Skulpturenmeile, den Bushaltestellen und dem künstlerischen Programm der Expo 2000 hat sich Hannover immer wieder mit internationaler künstlerischer Produktion profiliert und eine Qualität in verbliebenen Werken vorzuweisen, an die weiter angeknüpft werden kann. In den 2020er-Jahren bedeutet dies auch, neue Themen von Nachhaltigkeit, Bürger*innenbeteiligung und Digitalisierung einzubeziehen", so Carina Plath.

Weitere zentrale Aspekte sind der Bildungsauftrag der Kunst im öffentlichen Raum und die aktive Diskussion in verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen. Das damalige "Tauziehen" um die Nanas dient als herausragendes Beispiel für die engagierte Auseinandersetzung mit Kunst. Durch vielfältige Veranstaltungsformate, wie etwa eine Nacht der Kunst im öffentlichen Raum, sollen die vorhandenen Werke neu erlebbar gemacht werden.

Im Ausblick sind zudem geplante Wettbewerbe für Kunst im öffentlichen Raum an der Prinzenstraße, im Rahmen des Kulturdreiecks, sowie die Weiterentwicklung der Culemannstraße und des Maschparks zu nennen.