Die nach einer Ausschreibung beauftragte Agentur Metrum aus München untersuchte in vier Themenkomplexen das Profil und die Rechtsform der KunstFestSpiele Herrenhausen, sowie die Möglichkeiten zur Erschließung von Drittmitteln und erstellte eine Analyse zum Publikum und dessen Zufriedenheit.
Ausgliederung in eine gemeinnützige GmbH
Metrum empfiehlt, das Festival in einer gemeinnützigen GmbH zu organisieren, was „Best Practice“ bei vergleichbaren Festivals sei. Eine GmbH für Governance, Personal, Finanzen und Organisation würde klare Vorteile bieten, etwa mehr Flexibilität bei Personal und IT. Die KunstFestSpiele können nach Einschätzung von Metrum zudem perspektivisch mehr Drittmittel generieren als heute, wenn sich die strukturellen und organisatorischen Bedingungen unter anderem für das Fundraising verändern.
15 Maßnahmen zur Weiterentwicklung vorgeschlagen
Die Publikumsentwicklung sei Zukunftsaufgabe für die Stadt als Trägerin und das Festival, die in einer gemeinsamen Strategie das Alleinstellungsmerkmal programmatisch und kommunikativ noch klarer im Sinne einer weiteren Publikumsgewinnung herausarbeiten sollen. Dazu nannte Metrum insgesamt 15 Maßnahmen zur Weiterentwicklung in den Bereichen Profil, Publikumsgewinnung, Rechtsform und Drittmittel.
Festival für die Zukunft gut aufzustellen
„Wir nehmen aus der Evaluation für uns viel Bestätigung mit, vor allem, was die Entwicklung der Besucher*innenzahlen und deren Zufriedenheit betrifft, wollen aber auch die Anregungen aufgreifen, etwa beim Marketing und bei der Organisationsstruktur mit einem Wandel zur gGmbH. Entscheidend ist, dass die Stadt sich klar zu den KunstFestSpielen bekennt und alle Akteur*innen gemeinsam daran arbeiten das Festival für die Zukunft gut aufzustellen“, bewertet Eva Bender, Kulturdezernentin der Landeshauptstadt Hannover, das Ergebnis.
2023 erlebten rund 20.000 Besucher*innen die Produktionen der Kunstfestspiele
Das Publikum wächst seit Beginn der Intendanz von Ingo Metzmacher in 2016 deutlich und sei, so die Ergebnisse der in die Evaluation integrierten Publikumsbefragung, sehr zufrieden mit dem Festival. Mit über 20.000 Besuchen hatten die KunstFestSpiele 2023 einen neuen Höchststand erreicht. Die „Corona-Delle“ sei erfolgreich überwunden. Dass die KunstFestSpiele auch während der Pandemie jedes Jahr (überwiegend) live stattgefunden haben, wird zudem hervorgehoben.
Als zusätzliche Verbesserung wünschten sich viele Befragte mehr Veranstaltungen in den Herrenhäuser Gärten selbst, was den Markenwert des räumlichen Festivalschwerpunkts Herrenhäuser Gärten unterstreiche. Ingo Metzmacher, der im Mai/Juni 2025 seine letzte Festivalausgabe als Intendant verantwortet, begrüßte die Ergebnisse der Evaluation.