Situation um die Limmerstraße verbessert sich weiter
Kooperation in Linden-Nord trägt Früchte: Der städtische Ordnungsdienst und die Polizeidirektion Hannover ziehen ein positives Fazit über ihren gemeinsamen Einsatz.
Das Polizeikommissariat (PK) Limmer (als Teil der Polizeidirektion Hannover) und der städtische Ordnungsdienst (SOD) arbeiten noch enger vernetzt zusammen, um den gern als Partymeile verwendeten Bereich rund um die Limmerstraße zu beruhigen. Die Stadt hat in den vergangenen Jahren Rückgänge bei der Sicherstellung von Musikboxen, Ausstellung von Ordnungswidrigkeitsanzeigen (Owi-Anzeigen) und des Müllvolumens außerhalb von Abfallbehältern verzeichnet. Während im Jahr 2022 noch 49 Musikboxen sichergestellt werden mussten, reduzierte sich die Zahl im vergangenen Jahr auf 9. Die Zahl der Owi-Anzeigen ging im selben Zeitraum von 160 auf 62 zurück. Die Anzahl der Ermahnungen sank von 1.120 auf 853. „Damit haben wir mit den Streifengängen und der Ansprache genau das erreicht, was das Ziel war – nämlich Einsicht in der Bevölkerung. Zudem zeigt das Müllvolumen in den ‚Flexi-Care-Kisten‘ dass die Bereitschaft der Menschen, mitzumachen, sehr groß ist“, unterstreicht Ordnungsdezernent Dr. Axel von der Ohe.
Enge Zusammenarbeit von Stadt und Polizei
Die kooperative Vereinbarung wurde jüngst dahingehend verändert, dass der SOD Streifengänge weitgehend allein absolviert, dabei aber in Teilen auf Ausrüstung und Informationen der Polizei zurückgreifen kann. Die Zusammenarbeit von Stadt und Polizei trägt den Titel Kooperation Linden-Nord (KoLiNo). „Wir haben die Zusammenarbeit noch enger abgestimmt und arbeiten Hand in Hand. Das ist eine gelebte Partnerschaft, wie ich sie mir vorstelle“, sagt von der Ohe und betont: „Wir haben durch die Kooperation die Verhältnisse auf der Limmerstraße in geordnete Bahnen geleitet. Hilfreich war dabei auch, dass wir mit den LimmernLichtern einen neuen Ansatz des Konfliktmanagements und der Ansprache gefunden haben.“
Leiterin der Öffentlichen Ordnung zufrieden
Zuhal Karakas, Leiterin des städtischen Fachbereichs Öffentliche Ordnung erläutert: „Die nächste Stufe der Zusammenarbeit, die nun eingeläutet wurde, sieht etwa die gemeinsame Einsatzvorbereitung und -planung vor. Zudem kann der SOD Räumlichkeiten und Kommunikationsmittel des PK Limmer mitnutzen. Es gibt auch eine gemeinsame Nachsteuerung der Sicherheits- und Sauberkeitsakteure in Form von wöchentlichen Lagezusammenfassungen und 14-tägigen Besprechungen.“
Ortstermin an einem Freitag um 20 Uhr
Ein fünfköpfiges SOD-Team rund um den Einsatzleiter des Städtischen Ordnungsdienstes kommt ins PK Limmer, um den abendlichen Streifendienst gemeinsam mit der Polizei vorzubereiten. Die Dienstschichtleitung des PK-Limmer weist das Team in die aktuelle Lage ein. Alles sei bislang ruhig, Veranstaltungen seien nicht angemeldet. Drei städtische Bedienstete machen sich mit dem Auto auf den Weg zum Küchengarten, während die übrigen Kollegen zu Fuß die Leine entlanggehen. Erster Halt ist an der Dornröschenbrücke auf der es sich einige Menschen gemütlich gemacht haben, zum Teil mit Getränken, zum Teil mit Musikinstrumenten. Die SOD-Kollegen beobachten die Szenerie und gehen zu den Musizierenden, um sie darauf hinzuweisen, dass ab 22 Uhr die Musikinstrumente ruhig sein müssen. Die Konversation ist freundlich von beiden Seiten. Die Anwesenden versprechen, das Ruhegebot einzuhalten.
Parallel melden sich die anderen drei Kolleg*innen, die inzwischen am Gelände nahe des „Strandlebens“ angekommen sind. Sie wurden dorthin gerufen wegen einer etwas zu laut eingestellten Musikanlage. Auch dort hilft die kurze Ansprache zur Beruhigung der Situation. Die Streife an der Dornröschenbrücke geht derweil weiter zum Pfarrlandplatz. Einige Menschen nutzen den lauen Frühlingsabend zum Tischtennisspiel und zum ruhigen Sitzen auf dem Platz. Die Mitarbeiter des SOD sprechen eine Gruppe junger Menschen an, die Musik hören, um sie zu bitten, auf die Anwohnenden in diesem Bereich Rücksicht zu nehmen und präventiv auf die Verordnung zum Verbot vom Betrieb von Bluetooth-Lautsprechern sowie auf die geltenden Regeln zur Ruhezeit ab 22 Uhr hinzuweisen.
Auch an den anderen Orten, die die die Fußstreife aufsucht, bleibt es an diesem Abend ruhig – ob die Wiese am „Strandleben“, der Küchengartenplatz oder die Limmerstraße. Die Polizei muss nicht zur Hilfe gerufen werden. „Wir stellen fest, dass allein die Ansprache und Präsenz von uns hilft. Viele kennen uns inzwischen. Dadurch gibt es deutlich weniger konfrontative Situationen als noch vor einigen Jahren“, sagt der Einsatzleiter.