Die Landeshauptstadt Hannover hat die Entwicklung der offenen Drogenszene in Linden-Süd im Blick. Um verschiedene Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation im Stadtteil Linden ging es in einem Vor-Ort-Termin am 15. Dezember 2025 der Stadtspitze der Landeshauptstadt Hannover zusammen mit der Polizeidirektion Hannover, dem Fachbereich Öffentliche Ordnung und dem Sozialdezernat.
Beim Vor-Ort-Termin ausgeschlossen wurde das sogenannte „Rondell“ in der Roesebeckstraße als feste Aufenthaltsfläche für drogensüchtige Menschen. Stattdessen soll die Situation an der Drägerwiese durch gezielte Maßnahmen verbessert werden. Da die Zielgruppe vorwiegend Wohnadressen im Stadtteil Linden hat, ist hier ein stadtteilorientierter Ansatz erforderlich. Die Stadt plant im nächsten Schritt zu Beginn des neuen Jahres 2026 einen Austausch mit dem Bezirksrat und einen Beteiligungsdialog mit den Anwohner*innen, auf dem die Ideen vorgestellt und diskutiert werden sollen.
Oberbürgermeister Belit Onay betont: „Die Substitutionsbehandlungen in der nahe gelegenen Praxis sind ein wichtiges Angebot der Drogenhilfe für viele Menschen im Stadtbezirk. Wir nehmen aber die Beschwerden der Anwohner*innen der Drägerwiese ernst. Alle Menschen sollen sich sicher fühlen, sich aber auch frei im öffentlichen Raum aufhalten dürfen.“
Die Maßnahmen sollen dem Grundsatz folgen, dass offener Drogenkonsum und Drogenhandel nicht toleriert wird. Um dies sicherzustellen, soll mit Ordnungsmaßnahmen wie dem Rückschnitt der Büsche und einer zusätzlichen Beleuchtung vorgegangen werden. Ergänzend sind soziale, mobile Angebote für Personen geplant, die sich dort treffen und aufhalten. Insbesondere die Präsenz der Straßensozialarbeit unterschiedlicher Träger (Drogenkonsumraum Stellwerk, La Strada und Streetwork der Stadt Hannover) mit einer Kombination aus Beratung und Versorgung wird einen wesentlichen Baustein darstellen.
„Zusätzliche soziale Angebote für drogengebrauchende Menschen können gesundheitliche Risiken senken und den öffentlichen Raum entlasten. Voraussetzung sind eine enge Begleitung der Szene mit klaren Regeln, zielgruppengerechte Angebote sowie eine enge Abstimmung mit den Anwohnenden und der Polizei“, sagte Sozialdezernentin Sylvia Bruns.
Dr. Axel von der Ohe, Erster Stadtrat und Ordnungsdezernent erläuterte: „Der städtische Ordnungsdienst und die Polizei werden weiterhin regelmäßige niedrigschwellige Kontrollen durchführen, um offenen Konsum und Dealen zu unterbinden“.