Vier Hannoveranerinnen erhalten Bundesverdienstkreuz am Bande
Vier sehr engagierte Frauen aus Hannover haben das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen bekommen. Oberbürgermeister Belit Onay zeichnete Christine Kastning, Ingrid Wagemann, Petra Klecina und Prof. Dr. Anette Debertin für ihr langjähriges, außerordentliches Engagement aus.
Christine Kastning und Ingrid Wagemann
erhielten am Montag, 22. Januar, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Christine Kastning war mehr als 20 Jahre lang in der Kommunalpolitik tätig. Ihre Arbeit hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die Landeshauptstadt Hannover (LHH) sich als weltoffene und tolerante Stadt versteht. Von 2016 bis 2019 war sie Vorsitzende der SPD-Fraktion im Rat der LHH. Dabei waren ihre politischen Schwerpunkte unter anderem die Bereiche Wohnungspolitik, Sanierung von Schulen und Sportstätten sowie die Wirtschaftsförderung.
Ingrid Wagemann engagiert sich seit mehr als 30 Jahren in der niedersächsischen Vereinslandschaft für die Soziokultur und war 14 Jahre lang in der Kommunalpolitik tätig. Zudem hat sie 1988 den Verein Spokusa – Verein für Sport, Kultur und Soziale Arbeit e. V. gegründet und war einige Jahre seine Geschäftsführerin. Von 2001 bis 2015 gehörte Wagemann für Bündnis 90/Die Grünen dem Rat der LHH an. Als Ratsfrau hat sie maßgeblich dazu beigetragen, dass die Verwaltung das Programm „Stadtteilmütter und -väter“ seit 2009 umsetzt. Mittlerweile dient das Programm als bundesweites Vorbild und wird stetig erweitert.
Petra Klecina
erhielt am Dienstag, 23. Januar, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Petra Klecina engagiert sich seit mehr als 25 Jahren im sozialen Bereich und hier insbesondere für die Belange von Frauen und Mädchen. Seit 1997 ist sie in der Fachberatungsgruppe „Notruf für vergewaltigte Frauen und Mädchen“ (Frauennotruf) in Hannover tätig und klärt im Rahmen ihrer Arbeit über das Tabuthema sexuelle Gewalt auf. 2011 initiierte Klecina das Traumanetzwerk Hannover und baute es auf. Darüber hinaus engagiert sie sich im Frauenprojektplenum Hannover und war seit der Gründung des Verbunds der niedersächsischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen gegen Gewalt e. V. im Jahr 2019 - drei Jahre lang Mitglied des Vorstands. Petra Klecina hat stets aktuelle Entwicklungen zum Thema sexualisierte Gewalt im Blick. Ihr ist es zu verdanken, dass die nachfolgende Generation eine Arbeitsgrundlage zur Verfügung hat, bei der die Bedeutung der verzahnten Arbeit zwischen Frauenbewegung, Politik, Fördernden und Fachkräften zur Selbstverständlichkeit geworden ist.
Prof. Dr. Anette Debertin
erhielt am Freitag, 26. Januar, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Prof. Dr. Anette Debertin engagiert sich seit mehr als zwölf Jahren im sozialen Bereich für die Belange des Kinder- und Opferschutzes. Als Ärztin am Institut für Rechtsmedizin der MHH kommt sie regelmäßig mit von Gewalt betroffenen Frauen, Kindern und Jugendlichen in Berührung. 2010 baute Debertin die Forensische Kinderschutzambulanz an der MHH auf, die niedersachsenweit diagnostische Unterstützung und Beratung bei der Verdachtsabklärung von Kindesmisshandlung und sexueller Gewalt bietet. Zudem implementierte sie 2012 das „Netzwerk ProBeweis“ als niedrigschwellige und flächendeckende Struktur zur verfahrensunabhängigen Beweissicherung Betroffener von häuslicher und/oder sexualisierter Gewalt mit mittlerweile 40 Untersuchungsstellen in Niedersachsen. Mit ihrem unermüdlichen Einsatz trägt Anette Debertin maßgeblich zur Verbesserung der Gewaltopferversorgung und somit des Kinder- und Opferschutzes bei.