Vollerhebung im Erweiterten Wirtschaftsraum Hannover ab Juli 2025

Regionale Einzelhandelsstruktur im Fokus

Vollerhebung im Erweiterten Wirtschaftsraum Hannover ab Juli 2025

Für eine Erhebung erhalten Betriebe des Einzelhandels in Hannover ab Juli 2025 Besuch. Die Erheber*innen erfassen Informationen zu Verkaufsflächen, Sortimenten und weiteren strukturellen Merkmalen. Die Ergebnisse gehen in eine zentrale Entscheidungsgrundlage für die regionale Abstimmung geplanter Einzelhandelsprojekte ein.

Bahnhofstraße in Hannover

Die Einzelhandelslandschaft verändert sich rasant – vom kleinen Kiosk bis zum großflächigen Einkaufszentrum. Neue Konzepte entstehen, etablierte Formate verschwinden. Um den Strukturwandel fundiert bewerten und gezielt steuern zu können, startet im Juli 2025 eine umfassende Vollerhebung aller Einzelhandelsbetriebe in zwölf Städten und Landkreisen des Erweiterten Wirtschaftsraums Hannover (EWH) sowie im Landkreis Holzminden.

Ziel ist es, die Entwicklung des großflächigen Einzelhandels – also Betrieben mit mehr als 800 Quadratmetern Verkaufsfläche – im Rahmen der Regionalplanung besser abstimmen zu können. Die Erhebung ist Teil des "Konsensprojekts Großflächiger Einzelhandel" und findet in der Region Hannover sowie den beteiligten Kommunen bereits zum fünften Mal statt.

Die Erhebung auf einen Blick:

  • Umfassende Erhebung aller Einzelhandelsbetriebe in zwölf Städten und Landkreisen ab Juli 2025
  • Erfasst werden Verkaufsflächen und Sortimente
  • Ergebnisse dienen als Grundlage für die Steuerung großflächiger Einzelhandelsansiedlungen und zur Stärkung von Innenstädten und Ortskernen

Ablauf und Zielsetzung der Erhebung

Die Erhebung wird von den Büros CIMA Beratung + Management GmbH und NoceanZ GmbH in Kooperation mit den jeweiligen Kommunalverwaltungen durchgeführt. Die Erheber*innen sind mit einem offiziellen Schreiben legitimiert und besuchen in den kommenden Monaten die Betriebe vor Ort, um Informationen zu Verkaufsflächen, Sortimenten und weiteren strukturellen Merkmalen zu erfassen.

Die Geschäftsinhaber*innen werden gebeten, die Maßnahme durch ihre Mitwirkung zu unterstützen. Die Ergebnisse fließen in ein Gutachten ein, das künftig eine zentrale Entscheidungsgrundlage für die regionale Abstimmung geplanter Einzelhandelsprojekte bildet.

Mit Blick auf die Regional- und Stadtentwicklung liefert die Untersuchung zudem wichtige Hinweise für Maßnahmen zur Sicherung der Nahversorgung sowie zur Stärkung von Innenstädten und Ortskernen als wirtschaftliche und gesellschaftliche Zentren.

Rückblick: Ergebnisse der Erhebung von 2016

Bei der vorigen flächendeckenden Erhebung im Jahr 2016 wurden im Untersuchungsraum über 13.000 Verkaufsstellen mit rund 4,5 Millionen Quadratmetern Verkaufsfläche erfasst – das entspricht 1,89 Quadratmetern pro Einwohner*in und liegt über dem Bundesdurchschnitt.

Dabei zeigte sich: Während die Gesamtverkaufsfläche zunimmt, geht die Zahl der Betriebe zurück. Besonders betroffen vom Strukturwandel sind zentrenrelevante Sortimente wie Bekleidung, Unterhaltungselektronik oder Sportartikel, deren stationäre Anbieter unter dem Druck des Online-Handels stehen. Gleichzeitig schrumpft die wohnortnahe Versorgung – insbesondere in ländlichen Räumen. Im Gegenzug wachsen Filialformate wie Discounter in Fläche und Angebotsbreite.

Diese Entwicklungen stellen Kommunen und Regionalplaner vor zunehmende Herausforderungen.

Das Netzwerk Erweiterter Wirtschaftsraum Hannover (EWH)

Das Netzwerk EWH ist ein Zusammenschluss von 16 Städten, Gemeinden und Landkreisen in Niedersachsen. Mitglieder sind die Städte Celle, Hameln, Hannover, Hildesheim, Nienburg/Weser, Peine, Stadthagen, Walsrode sowie die Landkreise Celle, Hameln-Pyrmont, Heidekreis, Hildesheim, Nienburg/Weser, Peine, Schaumburg und die Region Hannover.

Ziel ist es, die interkommunale Zusammenarbeit in Bereichen wie Stadt- und Regionalentwicklung, Nahversorgung und Wirtschaftsplanung zu stärken.

Weitere Informationen: www.netzwerk-ewh.de

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