Masterplan: Fachkräfte gewinnen und binden

Landeshauptstadt Hannover stellt das Personal-Management auf eine neue Basis

„Zukunft Personal – Masterplan 2025“: Hinter diesem Titel verbirgt sich ein ambitioniertes Konzept, mit dem die Landeshauptstadt Hannover ihr Personalmanagement neu aufstellt. Eine Task-Force Personal hat es in den vergangenen Monaten erarbeitet. Herausgekommen ist ein Bündel von Zielvorgaben, Maßnahmen und Entwicklungsschritten. Die Stadt positioniert sich als attraktive Arbeitgeberin,  modernisiert die Nachwuchs- und Fachkräftegewinnung, stärkt die Personalbindung, baut ein Karriere-Center auf und beschleunigt die Besetzungsverfahren für vakante Stellen. Das Konzept präsentierten Prof. Dr. Lars Baumann, Dezernent für Personal, Digitalisierung und Recht, sowie Matthias Görn, Fachbereichsleiter Personal und Organisation am 21. Februar in einem Pressegespräch.

 Prof. Dr. Lars Baumann (Dezernent für Personal, Digitalisierung und Recht) und Matthias Görn (Fachbereichsleiter Personal und Organisation) stellten die Personalpläne im Neuen Rathaus vor. 

 „Der Masterplan für die nächsten Jahre bis 2025 ist ein sehr guter Ausgangspunkt, um die LHH als Arbeitgeberin zu stärken“, erklärt Lars Baumann. „Wir möchten potenzielle neue Kolleg*innen davon überzeugen, wie spannend und attraktiv die Arbeit bei der Stadtverwaltung  Hannover ist.“ Matthias Görn ergänzt: „Kern sämtlicher Überlegungen ist, dass das Personalwesen serviceorientierter werden muss, sowohl nach innen als auch nach außen.“  

Modernes Online-Recruiting, Karriere-Portal und Kampagnen

Ein Eckpunkt des Masterplans ist die Neuaufstellung des Personalmarketings. Dazu gehören der Aufbau eines zeitgemäßen Online-Recruitings, ein modernes Karriere-Portal und Kampagnen – unter anderem in den sozialen Medien. Es geht darum, die Qualität und Effektivität des Recruitings zu verbessern. „Klar ist, dass wir ein moderneres Image benötigen, um junge Menschen für uns zu begeistern. Das fängt mit breit gestreuten Werbemaßnahmen an, geht über ansprechend formulierte und gestaltete Ausschreibungen und endet bei einer einfachen, attraktiven Online-Bewerbungsmöglichkeit. Es darf nicht wie ein Hürdenlauf wirken, wenn man sich bei uns bewirbt, sondern wie ein Sprint“, betont Görn.

Lars Baumann, Dezernent für Personal, Digitalisierung und Recht.

Stellenbesetzungen in knapp 50 Tagen

Jungen Menschen will die Stadt bessere Perspektiven bieten mit neuen Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten und mit Stipendien für besondere Studiengänge und Ausbildungsberufe. Mehr Geschwindigkeit: Diese Vorgabe gilt für die Besetzung vakanter Stellen, bei der oft Monate vergehen. Hier gibt der Masterplan ehrgeizige Ziele vor – bei Stellen für Angestellte soll es künftig nur noch 48 Tage, für Beamt*innen 68 Tage dauern.  „Einerseits müssen wir die anwesenden Kolleg*innen schützen, wenn sie zusätzlich zu ihren eigenen Aufgaben auch noch die Arbeit von unbesetzten Stellen übernehmen, selbst wenn es nur temporär ist. Andererseits dürfen wir es uns nicht erlauben, qualifizierte Personen im Laufe eines Verfahrens zu verlieren, weil andere Arbeitgeber*innen schneller sind“, stellt Lars Baumann klar.

Um schnellere Entscheidungen zu ermöglichen und Aufgaben in Besetzungsverfahren zu bündeln, ist der Aufbau eines Karriere-Centers geplant – ein wesentlicher Schritt um das Recruting voranzubringen.  

Die gesamte Arbeitsbiographie der Beschäftigten begleiten

Ein Schwerpunkt des Personalmanagements soll die Personalbindung sein. „Künftig
übernimmt die LHH auch die Lehrmittel der Azubis und Studierenden.“ Zudem werden wir diese zumeist jungen Kolleg*innen ab der zweiten Jahreshälfte mit den notwendigen IT-Geräten ausstatten. Auch Beschäftigte, die bei der Stadt bereits fest im Berufsleben stehen, sollen sich einfacher weiterbilden können, indem die LHH  beispielsweise Studien- oder Kursgebühren übernimmt.

Darüber hinaus sieht der Masterplan vor, die Mitarbeiter*innenberatung und die Gesundheitsförderung zu stärken. Für 2023 beispielsweise wird die LHH einen Schwerpunkt auf mentale Gesundheit legen und über das gesamte Jahr verteilt verschiedene Angebote machen. Baumann: „Unser Ziel ist es, die gesamte Arbeitsbiographie unserer Kolleg*innen zu begleiten – die damit verbundene soziale Verantwortung nehmen wir ernst.“

Mit ihrer Initiative, sich für den Quereinstieg in bestimmten Aufgabengebieten zu öffnen, hat die Stadt Erfolg. „Das hat viel positive Bewegung gebracht“, konstatiert Matthias Görn. Demnach konnte die Stadt die Anzahl offener Stellen zum  31. Dezember vergangenen Jahres von 761 auf 677  verringern.