Wirtschaft

Revitalisierung der früheren EilersWerke nimmt Fahrt auf

Die Landeshauptstadt plant den Verkauf eines rund 10.900 Quadratmeter großen Grundstücks im Stadtteil Ledeburg an die DKW Deutsche KapitalWert AG. Die DKW AG hat bereits die ehemaligen Flächen der Louis-Eilers-Werke (Stahlbau) zwischen Entenfangweg und Gretelriede erworben, um dort ein rund 125.000 Quadratmeter (Bruttogeschossfläche) umfassendes, nachhaltiges Gewerbequartier in Campusstruktur zu entwickeln. Die Drucksache für die Veräußerung des städtischen Grundstücks befindet sich in der politischen Beratung.

Gelände der EilersWerke in Hannover.

„Dank der DKW AG entwickelt sich derzeit eine sehr gute Nachnutzungslösung für dieses große Areal“, sagt Hannovers Wirtschafts- und Umweltdezernentin Anja Ritschel und betont: „Es zahlt sich aus, dass wir als Stadt das Teilgrundstück erworben haben, um Einfluss auf die Entwicklung des Gewerbegebietes zu bekommen. Der aktuelle Schritt entspricht zudem unserer Strategie, zur Vermeidung weiterer Flächenverbräuche brachliegende gewerbliche Areale zu reaktivieren, um auch weiterhin ein ausreichendes Potenzial an Gewerbeflächen für die unterschiedlichen Anforderungen der Unternehmen zur Verfügung stellen zu können.“

„Mit den EilersWerken setzen wir den Standard für nachhaltiges und modernes Leben und Arbeiten in der Stadt von morgen“, erklärt Jan-Pascal Prick, Vorstand der DKW. „Indem wir eine Brachfläche bebauen und in Betrieb und Bau möglichst ressourcenschonend vorgehen, wollen wir das nachhaltigste Quartier Hannovers errichten.“

Autofreie Campus-Struktur geplant

Das Projekt der DKW AG sieht die sukzessive Entwicklung des aktuell überwiegend brachliegenden Areals hin zu einer modernen, autofreien Campusstruktur unter anderem mit Handwerkshöfen, Büroflächen und begleitender Infrastruktur vor. Das Areal soll mit einer großräumigen Tiefgarage ausgestattet werden, die den auf dem Gelände anfallenden Pkw-Verkehr aufnimmt und so für eine oberirdisch weitgehend autofreie Zone sorgt. Lediglich im westlichen Bereich soll der für den Betrieb der Handwerkshöfe notwendige Lieferverkehr oberirdisch erfolgen, wobei Zu- und Abfahrten ausschließlich südlich über den Entenfangweg geleitet werden.

Front und Struktur der bestehenden Halle werden in die architektonische Struktur des Bebauungskonzeptes eingebunden. Die Konzeption berücksichtigt insbesondere den zwischenzeitlich restaurierten Wasserturm, der als prägendes Element aus den verschiedenen Sichtachsen des Geländes heraus wahrnehmbar bleibt. Für die Gebäude ist darüber hinaus eine circa 18.000 Quadratmeter große Photovoltaikfläche zur Solarstromerzeugung geplant. Kleine, öffentlich zugängliche Freiräume, sogenannte „Pocket-Parks“, sollen zudem die Aufenthaltsqualität in den öffentlich zugänglichen Bereichen auch für Besuchende und Anwohnende nachhaltig erhöhen.

Von der Brache zum Raum für Start-ups

Das gesamte Gewerbegebiet am Entenfangweg ist derzeit Lücken und Brachen geprägt. Schwer nachnutzbare Bebauungen und Erschließungen erschweren eine optimale Verwendung. Daneben führt die angrenzende Wohnbebauung zu Einschränkungen in der Nutzung der gewerblichen Flächen.

Das knapp 11.000 Quadratmeter große städtische Grundstück, das nun veräußert werden soll, im Rahmen der geplanten Entwicklung des Areals eine Schlüsselfunktion: Über die Grenzen der städtischen Fläche hinaus ist ein Gebäude für die Unterbringung von Start-Ups und Unternehmen aus dem Forschungs- und Entwicklungsbereich vorgesehen. Nach der erfolgreichen Entwicklung der in Marienwerder gelegenen Science Area 30X, in der aktuell nur noch wenig Grundstücksfläche zur Ansiedlung von technologieorientierten Unternehmen zur Verfügung steht, soll an diesem Standort eine neue Heimat für innovative Unternehmen geschaffen werden.