Personalie

Nora Brünger neue Kuratorin für Kunst im öffentlichen Raum

Kunst im öffentlichen Raum spielt in Hannover eine zentrale Rolle. Allein durch das Straßenkunstprogramm der Siebzigerjahre, mit dem Hannover damals bundesweit eine Vorreiterrolle einnahm, hat die Stadt eine erhebliche Anzahl bedeutender Werke internationaler Künstler*innen aufzuweisen. Im Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover wird nun für dieses Thema ein neues Duo aktiv: Seit dem 1. Dezember hat die Kulturwissenschaftlerin Nora Brünger die Aufgabe der Kuratorin für die Kunst im öffentlichen Raum mit einer halben Stelle übernommen. Unterstützt wird sie für alle verwaltungsseitigen Themen von Claudia Kasten. Die Betreuung des Bestandes sowie die Vermittlung wie auch die konzeptionelle Weiterentwicklung der Kunst im öffentlichen Raum ist eine wichtige Aufgabe für die Kulturverwaltung.

Nora Brünger ist Hannovers neue Kuratorin für Kunst im öffentlichen Raum. 

Nora Brünger, die in Berlin und Hannover lebt, freut sich sehr auf ihre neue Aufgabe. Sie sagt dazu: „Mich reizt die Möglichkeit, Impulse für die lebendige Weiterentwicklung der Stadtgesellschaft mit zeitgenössischen künstlerischen Perspektiven zu verbinden und das Programm zur Kunst im öffentlichen Raum in Hannover zeitgemäß weiterzuentwickeln. Dies bedeutet, an die lebhafte, lange und erfolgreiche Historie, etwa das ‚Experiment Straßenkunst‘ der 1970er Jahre, anzuknüpfen und aktuelle Impulse zu setzen – sowohl mit der lokalen Szene als auch in der Zusammenarbeit mit überregionalen Akteur*innen. So kann die Diskussion über aktuelle Themen urbaner Kunst öffentlich sichtbar gemacht werden. Hier freue ich mich insbesondere auf die Zusammenarbeit mit dem bestehenden Gremium zur Kunst im öffentlichen Raum.“

Neue Perspektiven für Kunst im öffentlichen Raum

Kulturdezernentin Konstanze Beckedorf begrüßt, dass die Wahl auf Nora Brünger gefallen ist: „Mit Nora Brünger werden wir für die Kunst im öffentlichen Raum anschlussfähig an zeitgenössische Diskurse. Wir erhoffen uns – kuratorisch wie auch gesellschaftspolitisch – einen frischen Blick auf den öffentlichen Raum. Und sind gespannt, wie die Kunst in den anstehenden Transformationsprozessen Impulse setzen und uns helfen kann, neue Perspektiven zu gewinnen.“

Kunst ein gesellschaftsspiegelnder Themenkomplex

Nora Brünger zu ihrem Verständnis von Kunst im öffentlichen Raum: „Für mich spielt die Ortsspezifität der Kunst sowie die Frage danach, wie und für wen der öffentliche Raum der Stadt ein Freiraum sein kann, eine zentrale Rolle. Kunst im öffentlichen Raum verstehe ich als Gesellschaftsentwicklung spiegelnden Themenkomplex. In diesem Sinne gilt es, die technologischen Wandlungen und kulturellen Entwicklungen einer Stadtgesellschaft und ihrer Räume – etwa angesichts der Klimakrise, zunehmender Kommerzialisierung und Digitalisierung – zu verstehen und sie mit den Mitteln der Kunst in das öffentliche Bewusstsein zu bringen. “

Über Nora Brünger

Nora Brünger arbeitet als Kuratorin und Kunstvermittlerin. Zuletzt war sie in dieser Rolle unter anderem an freien Projekten in Hannover beteiligt. Ab 2015 war sie als Teil des kuratorischen Teams und als künstlerische Leiterin (2020/21) am Kunstverein Hildesheim sowie als Lehrbeauftragte in Hildesheim und Karlsruhe tätig. Ihre Schwerpunkte liegen in (queer-)feministisch informierten künstlerischen Praxen in der zeitgenössischen Kunst und machtkritischen Herangehensweisen an kuratorische Praxis beziehungsweise kollektive Arbeitsweisen. Ein Fokus dabei ist die Auseinandersetzung mit Fragen von „Care“ im Zusammenhang mit kuratorischer Praxis und Zugänglichkeit im Kulturbetrieb. Sie studierte Sonderpädagogik und angewandte Linguistik (BA) an der Leibniz Universität Hannover, Kulturwissenschaften und Ästhetische Praxis sowie Inszenierung der Künste und der Medien (MA) an der Stiftung Universität Hildesheim.