The Myth of Normal

Körpern und Gesellschaft

Die Gruppenausstellung im Kunstverein Hannover findet parallel zur Fußball-Europameisterschaft statt, die von körperlich gesunden, als männlichen Hochleistungssportlern gelesenen Personen geprägt ist. Die Gruppenschau beschäftigt sich mit Fragen zu Körpern und Gesellschaft, die sich gegenseitig bedingen und um das kreisen, was den Begriff der gemeinschaftlichen Inklusion konstruiert und der durch künstlerische Praxis in einzigartiger Weise beleuchtet werden kann.

Die teilnehmenden Künstlerinnen und Künster präsentieren zum Teil neu entstandene Arbeiten, die sich mit unterschiedlichen Traumata, mit Schmerz, Krankheit und Therapie, mit Heilarbeit, letztlich mit Fürsorge und Teilen auseinandersetzen. Die künstlerischen Beiträge beleuchten dabei Aspekte der Ungleichheit, unterschiedliche Fähigkeiten und Formen der Solidarität und setzen sich mit der Komplexität von Können und Gönnen, von Fähigkeit, Fertigkeit und Großzügigkeit auseinander.

© Marcos Lutyens

Normen(-bildung)

Maté erinnert uns daran, dass soziale Vereinbarungen in Gesellschaften und die „Norm“ als Interaktionen verstanden werden müssen, die von unten nach oben und nicht von oben nach unten erneuert werden sollten. So bringt die Ausstellung Positionen zusammen, die einen Bogen zwischen Normen(-bildung) in Gesellschaften, Überlegungen zu Gesundheitssystemen und Sport als Symptom einer „normalisierten“ populären Praxis spannen und Fragen nach Un/Eingeschränktheit und Nachsicht, Gemeinschaft und Gesellschaft stellen.

Kollaboration

In einer Kollaboration zwischen dem Kunstverein Hannover und dem Salzburger Kunstverein wird die Schwesterausstellung „The Myth of Normal. Chronische Widersprüche“ (8. Mai–28. Juni 2024) in Österreich gezeigt. Beide Kunstvereine koproduzieren das gemeinsame Performance-Programm unter dem Titel „When the Body Says Yes“, u. a. mit Arbeiten von Benoît Pieron und Perel.

In Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Kino im Künstlerhaus Hannover (KoKi) und der Cumberlandschen Galerie findet vom 14. Juni bis 14. Juli ein öffentliches Programm mit Screenings, (Lecture-) Performances, Bewirtung und Public Viewing der UEFA EURO 2024 im historischen Hof des Künstlerhauses Hannover statt.