Fritz Haarmann ist in Hannover als Serienmörder bekannt, der in den Zwanzigerjahren zahlreiche junge Männer umgebracht hat. Aber wer kennt die Lebensgeschichte des „Vampirs von Hannover“, wie er auch genannt wurde? Ist er ein Monster oder ein Opfer seiner Zeit? Ein skrupelloser Verbrecher oder geisteskrank und schuldunfähig?
Intensives Kammerspiel
In seinem Theaterstück stellt Rainer Künnecke Haarmanns Lebensgeschichte auf beeindruckende und verstörende Weise dar. Die Geschichte reicht von der Kindheit bis zu seiner Hinrichtung im Jahr 1925 und ist auch ein Sittenbild dieser Zeit. Dabei gelingt es dem Schauspieler, das Publikum mit seiner authentischen Darstellung in seinen Bann zu ziehen. „Ein intensives Kammerspiel, das nachwirkt und Denkanstöße gibt. Sehens- und erlebenswert!“, urteilte die Neue Presse zur Premierenaufführung.
Kostenlos im Leine Laden
Julia Leske, Leiterin des Leine Ladens, ist es ein besonderes Anliegen, dieses Stück an genau diesem Ort zu zeigen: „Es geht nicht nur um Haarmann – es geht um Ausgrenzung, gesellschaftliches Wegsehen und psychische Abgründe. Das Stück fordert heraus, es regt zur Diskussion an – und genau das brauchen wir als Gesellschaft.“ Auch Daniel Diedrich, Geschäftsführer der Leine VHS Laatzen gGmbH, die Trägerin des Leine Ladens ist, unterstreicht die Bedeutung des Abends: „Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche ist es wichtig, allen Menschen freien Zugang zu kulturellen Angeboten zu ermöglichen. Kultur verbindet, regt an und schafft Raum für Begegnung – unabhängig vom Geldbeutel.“ Die Besucherinnen und Besucher erwartet ein gemütliches Setting – gesessen wird auf Sofas, Küchenstühlen oder Liegestühlen. Die Leine-Bar bietet Getränke und Knabberkram gegen eine kleine Spende – zu Beginn, in der Pause und im Anschluss an die Vorstellung. Es stehen 50 Plätze zur Verfügung – wenn voll, dann voll. Eine Anmeldung im Vorfeld ist nicht notwendig.