Zwischen Kontrolle und Loslassen wird Ruhe selbst zum Tanz, der sich gegen Leistungsdruck und gegen Ableismus widerständig zeigt.
In den ausgestellten Arbeiten geht Teresa Solar Abboud dem endlosen Kreislauf des Lebens nach. Eine ihrer Installation besteht aus fünf großen roten Formen, die an Kanus und zugleich an menschliche Beinknochen erinnern. Der Titel Osteoclast bezieht sich auf Knochenzellen, die Gewebe abbauen und erneuern – ein biologischer Kreislauf aus Zerstörung und Regeneration. Abboud übersetzt diesen Prozess skulptural und als Metapher für Körper, die sich selbst verwandeln und neu formen.
„Lax“ ist eine „site-responsive choreography“, die die Objekte der Ausstellung und den Raum des Kunstverein Hannover aktiv mit einbezieht. Der Dialog zwischen Herman und Abboud löst die skulpturale Starre des Ausstellungsraums auf und verwandelt Innehalten in Fluss, Verletzlichkeit in Stärke.
Jerron Herman ist ein US-amerikanischer Künstler, der in seinen Arbeiten Bilder von Freiheit und Selbstbestimmung entwirft. Seine Performances und Installationen wurden u. a. im Whitney Museum, Danspace Project, Metropolitan Museum of Art und Guggenheim Museum gezeigt. Neben seiner künstlerischen Praxis ist er als Autor, Kurator und Botschafter tätig. Er ist Mitglied des Kollektivs INTERIM, das sich für die Sichtbarkeit behinderter Künstler*innen einsetzt, und wurde mit der USA Fellowship 2024 sowie dem NYU Center for Ballet and the Arts Fellowship 2023–24 ausgezeichnet.