Man kann durchaus vom "Partnerland-Effekt" sprechen: Zum ersten Mal überhaupt nehmen die USA an der Research & Technology (Halle 2) der HANNOVER MESSE teil – und das gleich mit rund 20 amerikanischen Universitäten und Forschungsinstituten, die sich in dem US Research & Technology Pavillon präsentieren.
Dabei werden die teilnehmenden Organisationen nicht nur ihre Forschungs- und Spin-off-Projekte vorstellen, sondern auch mit möglichen Partnern die Basis für künftige Kooperationen legen.
US-Gemeinschaftsstand
"Amerikanische Universitäten sind führend in Forschung und Innovation sowie darin, Neuentwicklungen durch Industriepartnerschaften auf den Markt zu bringen", erklärt Ted Dean, stellvertretender Secretary of Services im US-Handelsministerium. "Die HANNOVER MESSE bietet den perfekten Rahmen dafür, einer internationalen Fachwelt zu zeigen, wie aus guten Ideen durch globale Strategien enorm schnell marktreife Produkte werden können." Marc Siemering, Geschäftsbereichsleiter der HANNOVER MESSE, fügt hinzu: "Dies ist das erste Mal, dass es einen US-Gemeinschaftsstand bei der Research & Technology gibt, und dabei handelt es sich gleich um eine der größten Gemeinschaftspräsentationen in Halle 2 überhaupt. Diese enorm starke Beteiligung unterstreicht den Einfluss des Partnerland-Status auf die Messeteilnahme."
Die Virginia Polytechnic Institute and State University, besser bekannt als Virginia Tech, präsentiert ein Smart Infrastructure Laboratory, bei dem es darum geht, mit Hilfe von Sensordaten die Planung, Überwachung und das Funktionieren der zivilen und mechanischen Infrastruktur zu verbessern und zu erkunden, wie der Mensch mit der bebauten Umgebung interagiert. Vorgestellt wird zudem das Team für Struktursysteme und lebenslange Zuverlässigkeit, dessen Arbeit auf die Optimierung der strukturellen Sicherheit, Effizienz und Beständigkeit abzielt. Virginia Tech betreibt darüber hinaus eine Kooperation mit der Technischen Universität Darmstadt (TUD), die unter anderem einen dualen Bachelorstudiengang im Maschinenbau ermöglicht: Dabei können amerikanische Studierende ihr letztes Studienjahr an der TUD absolvieren und deutsche Studierende an der Virginia Tech. Die erworbenen Abschlüsse zählen jeweils für beide Universitäten.
Arizona Technology Enterprises (AzTE) kümmert sich für die Arizona State University (ASU) um die Verwaltung geistigen Eigentums und den Technologietransfer; in Hannover wird die Organisation diverse Startups vorstellen. Die Firma Fluidic Energy zum Beispiel ist eine Ausgründung der ASU, die sich mit Caterpillar Inc. und dem staatlichen indonesischen Stromversorger PLN zusammengetan hat, um 1,7 Millionen Menschen in 500 entlegenen Orten durch den kombinierten Einsatz von Solarmodulen und Zink-Luft-Batterien mit zuverlässiger erneuerbarer Energie zu versorgen.
Die University of California (UC), größter Empfänger von Forschungsgeldern aus Regierungshand, präsentiert in Hannover ihre Forschungsergebnisse zu Energie- und Klimafragen und sucht zugleich nach möglichen Industriepartnern zur Bewältigung der globalen Herausforderungen des Klimawandels. Neben der Forschungsarbeit und ihrem akademischen Fortbildungsprogramm wird die Universität auch zwei Startups aus dem Energiebereich vorstellen, die aus früheren Forschungsprojekten hervorgegangen sind.
Das Georgia Institute of Technology – kurz Georgia Tech – wird auf der HANNOVER MESSE seine führende Rolle in den Bereichen intelligente Produktion, Energie und Robotik unterstreichen und zugleich seine Grundlagen- und angewandte Forschung für die herstellende Industrie, den Handel und die Logistik dokumentieren. Georgia Tech betreibt diverse globale Innovationsportale und -partnerschaften, Forschungs- und Ausbildungszentren sowie ausgewählte Zweigstellen wie das Georgia Tech Lorraine in Metz, Frankreich. In Hannover zeigt das Institut, wie es durch Fernstudium sowie andere technologische Ansätze Studenten, Wissenschaftler, Behörden und Unternehmen auf der ganzen Welt mit Ausbildungs- und Forschungsangeboten versorgt.
Tech Parks Arizona gehört zur University of Arizona und stellt in Hannover unter dem Namen Global Advantage sein Geschäftsentwicklungsprogramm für schnell wachsende internationale Technologieunternehmen vor, die im nordamerikanischen Markt Fuß fassen wollen. Global Advantage bietet Hilfestellungen bei der Markteinführung sowie sämtlichen Schritten auf dem Weg dahin: Produktentwicklung, -prüfung und -präsentation, Geschäftsanbahnung sowie die Realisierung von Industrie 4.0-Lösungen. Durch Global Advantage werden interessierte Unternehmen außerdem in Kontakt gebracht mit der University of Arizona und deren Forschungsparks, die zu den größten zählen, die entlang der gesamten US-mexikanischen Grenze angesiedelt sind.