Leibniz Universität

Schutzausrüstung aus dem 3D-Drucker

Eine Aktionsgruppe aus Studierenden und Mitarbeitenden der Leibniz Universität produziert ehrenamtlich Behelfsausrüstung per 3D-Druck-Verfahren und stellt sie Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten kostenfrei zur Verfügung.

Die Kopfhalterungen für die Gesichtsschilde entstehen im 3D-Druck in den Laboren der Leibniz Universität Hannover.

In den Krankenhäusern der Region Hannover muss das Personal während der Coronakrise teils ohne ausreichende Schutzausrüstung arbeiten. "Dem Krankenhauspersonal fehlt oft die Barriere zwischen sich und dem Virus", sagt Prof. Dr. Tobias Ortmaier, Vorstandsmitglied des Mechatronik-Zentrums Hannover (MZH) der Leibniz Universität Hannover. Im Umfeld des MZH hat sich deshalb auf die dringende Anfrage aus dem Klinikbetrieb eine Aktionsgruppe aus Studierenden und Mitarbeitenden der Leibniz Universität Hannover gebildet: Im Projekt "Maker-Mask" stellt die Gruppe ehrenamtlich Behelfsausrüstung per 3D-Druck-Verfahren her. Diese wird den Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Gesichtsschilde sind Barriere zwischen Mensch und Virus

Zunächst sollen Komponenten für Gesichtsschilde gedruckt werden. Dies sind auf den Kopf aufsetzbare, durchsichtige Scheiben, die dabei helfen, den Träger bzw. die Trägerin vor Spritz-, Hust- und Niespartikeln zu bewahren, die eventuell eine Ansteckung begünstigen könnten. "Die Gesichtsschilde leisten einen ersten Beitrag dazu, dass das Krankenhauspersonal an der Virusfront länger durchhalten kann", so Marc Warnecke, Geschäftsführer des MZH.

Gesichtsschilde und Mund-Nase-Masken

Die ersten 200 Gesichtsschilde sind bereits unterwegs: "Zunächst erhält das Klinikum Wolfsburg als regional am stärksten betroffenes Krankenhaus die dringend benötigten Face Shields. Zukünftig sollen weitere Einrichtungen in der Region Hannover ausgestattet werden", berichtet Prof. Ortmaier. Vor Start der Produktion waren in Praxis-Versuchen mehrere Prototypen der Gesichtsschilde getestet worden. Nach einer kurzen Entwicklungsphase sollen künftig auch Mund-Nase-Masken gedruckt werden. Diese Masken sollen die Luft des Personals und der Patienten vor dem Einatmen filtern.

Finanzielle und personelle Unterstützung gesucht

Das Mechatronik-Zentrum Hannover koordiniert die an der Aktion beteiligten Partner und stellt Kontakte zu Unternehmen her, die Materialien zu Selbstkostenpreisen zur Verfügung stellen können. Die Kosten werden zurzeit von den Freiwilligen getragen. Das Projekt benötigt deshalb dringend Spenden für die Materialbeschaffung. "Die Aktion ist materialintensiv und daher ist der Finanzbedarf hoch", so Warnecke.

Spenden für benötigtes Material nimmt die Studierenden-Initiative für soziale und ökologische Projekte "Enactus Leibniz Universität Hannover e. V." entgegen:

  • Gesichtsschilde: Mit einer Spende von 12 Euro können zwei weitere Personen ausgestattet werden.
  • Mund-Nase-Masken: Eine Spende von 24 Euro ermöglicht die Herstellung zwei weiterer Masken.

Weitere Informationen für Spender

Weitere Informationen für Spender gibt es auf www.enactus.de/hannover/wirvsvirus. Neben finanzieller sucht das Team aber auch personelle Unterstützung: "Wir können Jede und Jeden im Team gut gebrauchen für die Hilfe bei 3D-Druck und Montage. Es werden nämlich Stückzahlen im hohen fünfstelligen Bereich benötigt", sagt Warnecke.

(Veröffentlicht: 16. April 2020)