Architektenkammer| 7. Juli

Umut Kus

Der Geschäftsmann Umut Kus ist in Istanbul aufgewachsen und hat nach seinem Studium in Deutschland eine beispiellose Karriere in Hannover gemacht. Vom Tellerwäscher im Café Extrablatt bis zum Geschäftsführer mehrerer großer Systemgastronomien in Hannover, Deutschland und im Ausland ist er ein ausgewiesener Kenner der Szene und insbesondere der Innenstadt. 

Umut Kus sprach mit der Stadt über seine Sicht auf die Innenstadt. 

Hannovers City ist für Umut Kus alles: Wohnort, Geschäftssitz und Lebensmittelpunkt. In der Stadt der kurzen Wege fühlt er sich wohl und bekennt sich zu den Qualitäten Hannovers als Großstadt mit ihrem fast kleinstädtischen Reiz, als lebenswerte Oase mit guter Anbindung über Hauptbahnhof und Flughafen.

Den grünen Verbindungsweg zwischen Leinstraße und Friedrichswall hat Umus Kus stellvertretend für viele weitere kleine und schöne Orte ausgewählt, weil er Ruhe und Ungestörtheit ausstrahlt. Er schätzt an Hannover die kurzen Wege vom Zentrum ins Grüne und relativiert die Beschwerden anderer Einwohner*innen bezüglich Stau, Lärm, Wartezeiten und Stress. Mit seinen Kindern macht er gerne Spaziergänge und entdeckt immer wieder Neues: Natur, Kultur, Kunst und mehr.

Kritik äußert der Geschäftsmann hauptsächlich mit Blick auf seine berufliche Praxis. So wünscht er sich eine Lösung hygienischer Probleme mit Stadttauben und Krähen, die viele Außengastronomien stark beeinträchtigen. Außerdem fordert er klarere Regeln für allzu aufdringliche Straßenmusik und Bettelei, denn beides stellt für seine Gäste eher eine Belästigung dar.

In einer Innenstadt der Zukunft kann sich Umut Kus vorstellen, dass nichtkommerzielle Aufenthaltsmöglichkeiten und kommerzielle Gastronomieflächen möglicherweise eine Symbiose eingehen. In seinen Cafés gilt beispielsweise eine große Toleranz und Offenheit, dass Gäste sich zeitlich nahezu unbegrenzt aufhalten dürfen. Er spricht von einer traditionellen Caféhauskultur und möchte sich hier weiter engagieren.