Die Zukunft des Hörens

Gute Noten für gutes Hören

Michael Oehlerking von AMT verändert die Akustik von Räumen.

Michael Oehlerking

Mein Lieblingsklang…

… ist der Wind in den Dünen. In den Dünen an der Nordsee. Meine Familie und ich fahren gern im alten VW Bulli nach Norden. Und da oben ist das schönste Geräusch am Meer der Wind." Michael Oehlerking

Großer Effekt: Eine gute Raumakustik erleichtert das Lernen.

Vor ein paar Jahren, erzählt Michael Oehlerking, habe man in Bremen ein Experiment gemacht. Eine Schule mit einem linken und einem rechten Flügel wurde renoviert. In dem einen Flügel wurden nur die Wände gestrichen. Im anderen hat man die Räume auch akustisch renoviert, sprich: so hergerichtet, dass die Lehrer besser zu verstehen waren. Ergebnis: Die Schüler, die in dem Flügel mit der besseren Akustik lernten, hatten hinterher bessere Noten.

An dem Versuch war die AMT-Ingenieurgesellschaft in Isernhagen nicht beteiligt. Aber das Ergebnis würde Michael Oehlerking, einer der beiden geschäftsführenden Gesellschafter, sofort unterschreiben. "Eine gute Raumakustik ist wichtig für gutes Lernen", sagt er.

Das Kürzel AMT steht für "Akustik, Messungen und Technische Planungen". Die innovative kleine Firma verfügt über mehrere Standbeine. Im Haus werden sie – mit einem Lächeln – in "Akustik ohne Strom" und "Akustik mit Strom" unterteilt. Oehlerking, eigentlich Elektroingenieur, kümmert sich um "ohne Strom". Den elektrisierenden Part hat sein Kompagnon Ralf Giese unter sich, von Haus aus ebenfalls Elektroingenieur. Da geht es beispielsweise um die Tonanlage von Theatern wie dem Haus der Berliner Festspiele, inklusive Lautsprechern und Mischpulten, und, wenn man möchte, gleich mit Licht- und Klimaanlagensteuerung. Auch weniger kulturell angehauchte Firmen bestellen sich dergleichen für ihren Konferenzbereich. Oder AMT sorgt für die ordnungsgemäße Beschallung von Fußballstadien. Beispielsweise in – ja doch: Braunschweig und Bremen. Standbein zwei: Schallimmissionsschutz. Klingt technisch, ist es auch, besagt aber nichts anderes, als dass AMT darauf achtet, dass Menschen nicht zu sehr unter Umgebungskrach leiden. Etwa durch ordentlich gedämmte Fenster.

Standbein drei: Lärmmanagement. Wobei es vom Standpunkt abhängt, ob man von Lärm sprechen will. Also davon, ob man beim Rockkonzert im Stadion steht und sich freut. Oder ob man außerhalb des Stadions steht und sich ärgert. AMT sorgt heute dafür, dass die meisten außerhalb sich nicht mehr ärgern müssen. Die Ingenieure planen die Akustik des Konzerts schon vor dem Aufbau, und sie überwachen sie laufend, während die Gitarrensaiten sirren.

Und dann gibt es noch Standbein vier, die Raumakustik, das ist der Bereich mit den Klassenzimmern. Er funktioniert auch woanders, von der Kita bis zur Stadthalle. "Das oberste Ziel in Bildungseinrichtungen ist bestmögliche Sprachverständlichkeit", sagt Michael Oehlerking. Und erläutert, dass der Schall sich mit 340 Metern pro Sekunde ausbreitet. Was dazu führen kann, dass ein Lehrer ein Wort sagt und die erste Silbe schon von der Rückwand des Klassenraums reflektiert wird, bevor der Lehrer die zweite ausgesprochen hat. Die Schüler hören die Silbe also quasi doppelt – ohne das genau zu merken. Aber ihre Gehirne merken es, müssen sich mehr anstrengen, sind schneller erschöpft – und abwärts geht’s mit den Noten.

Solche Problemlagen löst AMT. Die Firma misst die Räume akustisch durch und installiert schallschluckende Gipskartondecken oder Wandbehänge. Das dient der Gesundheit, von Kindern und Lehrern und Kita-Erziehern und anderen. In Hannover sind schon alle städtischen Kitas akustisch saniert worden. Derzeit kümmert sich AMT um die Schulen.

AMT Ingenieurgesellschaft mbH
Steller Straße 4
30916 Isernhagen
Mitarbeiterzahl: 17
www.amt-ig.de